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Das M5 Bandgerät für 16mm Magnetfilm

Magnetfilm war bei den Film- und Fernsehleuten damals sehr beliebt - mangels Alternative. Eine der wichtigesten Eigenschaften beim Tonfilm war doch die Lippen-Synchronität der Schauspieler. Und auf den Zellulod-Film konnte man (damals) noch keinen Ton aufnehmen.

Das Tonbandgerät von 1935 und das 6,5mm Band darauf hatte aber die Eigenschaft, die Bandgeschwindigkeit nur leidlich zu gewähleisten und schon gar nicht synchron zu einer Filmkamera. Also hatte man auf den 16mm Rohfilm über die volle Breite einfach eine Magnetschicht aufgebracht und Bild- und Ton-Kamera mechanisch gekoppelt. Das war zwar eine technologische Krücke, aber zumindest funktionierte es. Und dafür brauchte man - nicht nur auf dem Steenbeck Schneidetisch - diese Magnetfilm Abspielgeräte.

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Studio-Magnetfilmgerät MAGNETOPHON M5-16
Verwendungszweck

Bildsynchrone Tonaufnahme auf perforiertem 16mm Magnetfilm und Wiedergabe nach den bei Film und Fernsehen üblichen Arbeitsverfahren. Prospekt ID = AH 7.1 Sept. 62 (Fr)
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Besondere Merkmale

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  • Der Magnetfilm wird in der bei Tonbandgeräten üblichen Weise, allein durch Friktion, mittels Tonwelle und Andruckrolle angetrieben.
  • Die Perforation wird photoelektrisch abgetastet und nur für die Synchronisierung benutzt.
  • Eine elektronische Regeleinrichtung hält Bild- und Magnetfilmgeschwindigkeit ständig in Übereinstimmung.
  • Zusätzliche Aufzeichnung einer Kennfrequenz von 1000 Hz als Randspur zur Nutzspur.

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Aufbau

Hauptbestandteile des Gerätes sind: Magnetfilmlaufwerk mit Kopfträger und photoelektrischer Abtastvorrichtung, Aufnahmeverstärker, Wiedergabeverstärker und Nachsteuerverstärker mit Bediengerät.

Nachsteuerverstärker und Bediengerät ermöglichen, Pilot- und Perforationsfrequenz beim Überspielen eines 1/4-Zoll-Bandes zu synchronisieren.

Das Gerät wird als Einbauchassis oder mit allem Zubehör in eine Truhe eingebaut für eine Wechselspannung von 220 V, 50 Hz, geliefert.
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Wirkungsweise

Das Gerät M 5—16 gleicht im wesentlichen dem bekannten Studio-Tonbandgerät MAGNETOPHON M 5, das vorwiegend für den Bedarf des Rundfunks, der Film- und der Schallplattenindustrie gefertigt wird.

Die zusätzliche Ausrüstung des für Magnetfilm eingerichteten Typs M 5—16 besteht in der Hauptsache aus Regeleinrichtungen, die Ton- und Bildablauf in genaue zeitliche Übereinstimmung bringen.

Bei synchron angetriebenen Filmaufnahme- und Wiedergabegeräten wird die Übereinstimmung durch Vergleich der Perforationsfrequenz des Magnetfilms mit der Netzfrequenz über den Nachsteuerverstärker erreicht.

Bei asynchron angetriebenen Bildgeräten ist eine vom Pilotgeber der Kamera oder des Projektors abgegebene Vergleichsfrequenz erforderlich. Vergleichsfrequenz und Perforationsfrequenz werden in einer Phasenbrücke elektrisch ausgewogen. Bei Auftreten einer Phasendifferenz entsteht eine Regelspannung, die über einen Leistungsverstärker und einen Oszillator den Antriebsmotor des Magnetfilmlaufwerkes und damit die Magnetfilmgeschwindigkeit entsprechend reguliert.

Verwendet wird Magnetfilm 16 mm mit einseitiger Perforation nach DIN 15 655. Die Laufgeschwindigkeit beträgt etwa 19 cm/s bei 25 Perforationslöchern pro Sekunde. Der Kopfträger enthält außer einem Vollspur-Ferrit-Löschkopf je einen Zweispur- Hör- und Sprechkopf für Haupt- und Randspur nach DIN 15 656. Mit Hilfe einer ebenfalls am Kopfträger befindlichen Taste können die Signale der Randspur gemeinsam mit der Hauptspur abgehört werden.
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Technische Angaben

Allgemein  
Magnetfilm: 16 mm nach DIN 15 655
Anzahl der Spuren: 2 (Haupt- und Randspur)
Spurbreite: 4,8 mm und 2,2 mm
Größte Wickellänge: 300 m
Filmlage: Schicht innen, Perforation oben
Filmgeschwindigkeit: 25 Perforations!öcher/s (=19 cm/s)
Synchronisierbereich: 47 bis 53 Hz
Automatischer Regelbereich: ± 0,5 Hz
Tonversatz (von Hand nachregelbar)  
„vor": „rück": + 1 Hz ) > _ i h l bezogen auf 50 Hz
Netzspannung: 220 V, 50 Hz
Leistungsaufnahme gesamt: 265 VA
   
Laufwerk  
Hochlaufzeit mit 300 m Film auf  
100 mm Spulenkern: 3s
Bremszeit bei max. Umspulgeschwindigkeit: 3s
Abmessungen und Gewichte Höhe Breite Tiefe Gewicht
  mm mm mm etwa kg
Laufwerk mit Aufnahme- und        
Wiedergabeverstärker: 205 500 470 45
Nachsteuerverstärker: 100 500 290 15
Bediengerät: 185 270 113 3
Truhe: 850 570 800 42
Gerät vollst., in Truhe eingebaut:       105

Bild
M 5-16 bei abgenommener Frontplatte des Nachsteuerverstärkers

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