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Zum Auffrischen und Schmunzeln . . .

. . . sind diese Museums-Seiten hier gedacht, denn viele wissen nicht mehr oder noch nicht, wie es damals angefangen hat und wie das wirklich funktioniert mit den Tonband- und den Magnetbandgeräten aus alter Zeit. Viele Bilder können Sie durch Anklicken vergrößern, auch dieses.

AW 2, das neue AEG-Magnetophon „Wieder etwas Neues?" fragen unsere Magnetophonfreunde.

Hier wurde erstmalig "Halbspur" (anfänglich Doppelspur) erklärt

Das AW 2 ist die Ergänzung zum AW 1 Bandgerät.

Ja! Und vor allem: Noch besser, noch vielseitiger und - billiger !

Das AW1, der erste kleine Bruder unserer aus allen Rundfunksendungen bekannten Geräte war ein guter Wurf. Inzwischen haben wir weitergearbeitet und können nun seinen Nachfolger AW 2 vorstellen. Er kann noch mehr als der ältere Bruder:

Das AW 2, ein kombiniertes Gerät für Aufnahme und Wiedergabe
, hat einen neuen Einmotor-Antrieb, polumschaltbar auf zwei Bandgeschwindigkeiten - 19 und 38 cm/s - bei gleicher Spulengröße für 750 m Bandlänge. Es arbeitet mit „Doppelspur". (Anmerkung: heute nennt man das Halbspur) Man kann also je Spur eine ganze Stunde lang pausenlos aufnehmen und wiedergeben und hat auf einer Spule insgesamt bis zu 2 Stunden Spielzeit.

Das AW 2 hat einen neuen Spezialverstärker, einen unmittelbaren Anschluß für Mikrofon und Rundfunk- empfänger, schnellen Rücklauf, selbsttätige Löschung bei Neuaufnahme und Aussteuerungskontrolle durch magisches Auge. Seine Bedienung ist einfach. Der Anschluß kann an jeder Steckdose für 220 Volt Wechselstrom erfolgen.

Die AW 2 Broschüre ist vom Juli 1950

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Rückblick : Was ist ein AEG Magnetophon?

Das uralte AEG Magnetophon Logo
Ein uraltes AEG K1 oder K2
Was ist ein Magnetophon ?
Das AW2 im Koffer mit Verstärker

Ein AEG Magnetophon ist ein Gerät, das zur Schallauf- zeichnung und Wiedergabe dient. Mit ihm kann jedermann ohne Spezialkenntnisse Tonaufnahmen selbst herstellen, z. B. von Rundfunksendungen, Ansprachen, Vorträgen, musikalischen Darbietungen usw. Tonträger ist ein magnetisierbares, filmähnliches Band, das beliebig oft abgespielt, gelöscht und wiederverwendet oder als Lautdokument aufbewahrt werden kanr Hochfrequenzmagnetisches Verfahren nennt man diese Art der Schallaufnahme- und Wiedergabe, wie sie bei dem AEG Magnetophon angewendet wird. Ein mühsamer Weg zum Erfolg.

Das erste Gerät, mit dem man Schall aufnehmen und wiedergeben konnte, baute der Amerikaner Edison im Jahre 1877. Phonograph nannte er seine Erfindung. Sie fand die gebührende Anerkennung der Zeitgenossen. Was aber aus dem Trichter zu hören war, ließ in Bezug auf Klanggüte noch viele Wünsche offen. Einen wesentlichen Fortschritt bedeutete schon das 10 Jahre später entwickelte Verfahren des Deutsch- amerikaners Emil Berliner, das zu einer brauchbaren Aufnahme und Wiedergabe von Schallplatten führte. Bis dahin konnte man Schallwellen nur auf mechanischem Wege festhalten.

Der „sprechende Stahldraht" des dänischen Radiotechnikers Paulsen bedeutete daher einen großen Fortschritt: Das elektromagnetische Schallaufzeichnungs- verfahren war gefunden. In der Praxis vermochte es sich jedoch wegen seiner geringen Lautstärke nicht durchzusetzen. Es fehlte an geeigneten Verstärkern. Inzwischen erlangte der Lichtton Bedeutung. Wir kennen ihn vom Tonfilm her. Es ist interessant, daß gerade von dieser Seite die Forderung nach einem brauchbaren elektromagnetischen Schallaufnahme- und Wiedergabeverfahren gestellt wurde.

Die in langen Jahren weitergeführten Entwicklungs- arbeiten hatten noch immer kein befriedigendes Ergebnis gebracht, als sich die AEG mit diesem Sondergebiet zu befassen begann. Im Jahre 1930 gelang ihr die erste entscheidende Verbesserung: Statt des Stahldrahtes wurde ein Papierstreifen benutzt, dessen eine Seite mit Eisenoxydteilchen präpariert war. Später ersetzte man den Papierstreifen durch ein filmähnliches Band.

  • Anmerkung : Das ist natürlich ein geschummeltes Eigenlob, welches gar nicht stimmt. Denn der Österreicher Herr Pfleumer wohnhaft in Dresden hatte das mit dem Papierband gemacht und als Patent an die AEG verkauft.


Unter dem Namen „AEG Magnetophon" wurde dieses Gerät bekannt. Es erreichte bereits eine beachtliche Klangqualität. Aber erst die vor 10 Jahren (das war 1941 in Berlin) gemachte Erfindung, die eine Hochfrequenzbehandlung der Bänder vorsieht, ließ das Magnetophon zu dem Spitzenerzeugnis moderner Aufnahme- und Wiedergabetechnik werden.

Ein Band trägt Wort und Ton, die menschliche Stimme vom leisesten Flüsterton bis zu des „Basses Grundgewalt", Musik vom zartesten Piano bis zum stärksten Fortissimo, jeden Ton, jedes Geräuch, die ganze Welt des Schalls.
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Die AW 2 Schatulle

Das AW2 als Schatulle

Das AEG Magnetophon AW 2 ist bei hoher Wiedergabequalität ein ausgesprochenes Vielzweckgerät. Für das Heim als schöne Edelholz-Schatulle. Für beweg­liche Verwendung im Koffer- gehäuse (Bild vorige Seite), dazu bei besonderen Ansprüchen der Zusatzkoffer AW 2 z mit neuem, linearem Spezialverstärker und hochwertigem Lautsprecher.

Technische Daten:
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  • Hochfrequenzmagnetophon
  • 220 V Wechselstrom 50 Hz
  • polumschaltbarer Motor für 2 Geschwindigkeiten Frequenzbereich etwa 40-10.000 Hz
  • Dynamik etwa 50-60 db
  • Klirrfaktor kleiner als 3%
  • Bandgeschwindigkeit 19 oder 38 cm/s
  • Doppelspur
  • Laufzeit je Spule 30 120 min
  • kombinierter Aufnahme- und Wiedergabekopf
  • selbsttätige Löschung
  • schnelles Umspulen
  • magisches Auge für Aufnahme

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Die AW 2 Truhe

Und für den besonders anspruchsvollen Kenner:

AW2 als geschmackvolle Musiktruhe für das Heim mit eingebautem Spezialempfangsteil für den Ortssender, Einbaumöglichkeit für UKW-Teil, hochwertigem Lautsprecher und dem vollständigen Aufnahme- und Wiedergabe-Gerät.


. . . und nun wählen Sie bitte !

Und zum Schluss noch ein bißchen Werbung:

Auf der Rückseite der AW 2 Broschüre ist ein AEG K8 beworben wie auf dem Bild hier.

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