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Zum Auffrischen und Schmunzeln . . .

. . . sind diese Museums-Seiten hier gedacht, denn viele wissen nicht mehr oder noch nicht, wie es damals angefangen hat und wie das wirklich funktioniert mit den Tonband- und den Magnetbandgeräten aus alter Zeit. Viele Bilder können Sie durch Anklicken vergrößern, auch dieses.

Das Grundig Bandgerät mit Namen Reporter TK 500

Kurt Bier beim Konstruieren

Als der junge Ingenieur Kurt Bier aus Schliersee dem bereits erfolgreichen Max Grundig in Fürth im Sommer 1951 seine Idee eines Tonbandgerätes vorstellte, gab es nur ganz wenige Firmen in Deutschland, die sich nach dem 2. Weltkrieg mit dieser weitgehend unbekannten Technik beschäftigten.

Da war vor allem die AEG in Hamburg
und Loewe in Berlin Steglitz. Die AEG Mannen hatten das Magnetophon so ab 1934 erfunden und 1935 publikumswirksam auf der Funkausstellung vorgeführt. Es war 1936 aber so teuer (für damals) daß es sich nur wenige leisten konnten und so war es in der NS-Zeit nur für die NS- Rundfunkanstalten und die Wehmacht erschwinglich.

Nach dem Kriegsende 1945 dauerte es erst mal 5 Jahre, bevor überhaupt jemand an diese Technik wieder heranging, um sie für die Masse erschwinglich zu machen. Die wenigen teuren und schweren AEG Maschinen vor 1950 gingen ausschließlich an Profis.
Alleine der "kleine" Max Grundig aus Fürth war mit seinem progressiven Denken immer auf der Suche nach neuen Produkten.

Max Grundig fing Feuer und nahm Bier mit ins "Boot".

Nach den Schilderungen der Witwe von Kurt Bier fing Grundig nach dem Startschuss immer öfter an zu drängeln, wann er denn endlich produzieren könne. In 1952 war es so weit und das Reporter 500 kam auf den Markt. Damals fing es an, daß Grundig mit Preisen agierte, daß dem Wettbewerb "die Spucke" wegblieb.

Zwar waren die 855.- Mark für das Nachfolgemodell Reporter 700 scheinbar gesalzen, doch es gab überhaupt keine ernsthafte Alternative - im Jahr 1952 !!!

Auch der Dipl. Physiker Wolfgang Hasselbach wollte eines.

ein TK 700 für 855.- Mark
und nur 4% Umsatzsteuer

Wolfgang Hasselbach hatte sein Diplom in Frankfurt bekommen und dann bei Assmann in Bad Homburg bei den Magnetplatten-Leuten angefangen. Schon früh kam er ins Grübeln, ob die Assmann Magnetplatte der geeignete Informationsträger für Sprache und Musik sei.

In unseren Gesprächen erzählte er mir von dem Vakuum auch noch 1954 im Bereich Tonaufzeichnung. Es gab da fast nichts. Und wenn, dann waren es Bastelkonstruktionen, so der Diplomphysiker. Hasselbach hatte seine Diplomarbeit über die Technik des Schülerschen Magnetkopfes und dessen Eigenschaften gemacht.

Und er kaufte ein Grundig TK 700, von seinem Geld , privat für sich, obwohl seine Frau schon schimpfte. Selbst mit 25% Rabatt warend das annähernd 2 Monatsgehälter, die da offensichtlich fürs Hobby weggingen, so die Ehefrau.

Doch sie lag falsch, Hasselbach wechselte 1956 zur jungen / alten Firma Braun mit zwei jungen Chefs, die Großes vorhatten. Hasselbach legte später als Chef der Entwicklungsabteilung Braun Audio den Grundstein zum Braun TG 1000.

Der im Hifi-Museum sehr oft referenzierte Wolfgang Hasselbach hatte als Kriegeskind (wie viele andere gleichaltrige auch) die Eigenart, "alles" aufzuheben und auch noch einen Tagesstempel vorn auf die Titelseiten aufzubringen. In seinem Nachlass hatte ich auch diese tolle Rechnung gefunden.
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Beachten Sie nur mal die 4% Umsatzsteuer - und wo sind wir heute ?

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