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Auch der Telefunken HC-860 ist nur ein exemplarisches Beispiel

Der Telefunken CC-Kassettenrecorder HC-860 kommt bereits aus den Ländern der aufgehenden Sonne. Er wurde etwa 1986 angeboten.

Wie lange er im Prospekt oder in den Läden verfügbar war, ist vage. Telefunken kam relativ schnell in die roten Zahlen und wie sehr sich die Manager in Hannover auch bemühten, der Zug war abgefahren.

Dieser HC 860 sieht von außen sauber gestylt, gut bedienbar wegen der aufgräumten Tasten und durchaus handlich aus. Erstaunlich waren die zwei Mikrofon-Eingänge, die hier bei uns so gut wie niemand wirklich brauchte. Und dazu gabs auch noch einen Kopfhörerausgang als Klinke.

Alles gab es auf der Frontplatte, aber nur einen Aufnahme- Pegelregler. Mikrofon-Pegel wie auch Kopfhörerlautstärke sind nicht regelbar, wie bei dem so hochgelobten BRAUN TG 1000 von 1970. Das jedoch schränkt die Bedienbarkeit ganz erheblich ein. Auch der Ausgangspegel über die rückwärtigen Cinch-Buchsen ist fest eingestellt, das ist auch nicht besonders flexibel.
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Das Innenleben des HC-860

Das Innenleben sieht bereits "sehr" aufgräumt aus. So benennt man das, wenn fast nichts mehr drinnen ist.

An der Rückwand hängt ein einsamer kleiner Trafo, der von sparsamem Umgang mit Strom zeugt.

Ganz erstaunlich ist dabei, daß die Netzspannung vom Netzkabel zum Trafo ganz weit links mit einer Schubstange und einem Drucktaster geschaltet wird und dieser Drucktaster bzw. die netzspannungsführenden Kontakte mit einer stabilen Kunsststoffhülle gegen versehentliches Berühren geschützt ist.

Davon könnten sich manche High-End Geräte ein ganz dickes Stück abschneiden. An wievielen Spitzengeräten habe ich die ungeschützten Lötpins weit ins Gehäuse reinragen gesehen.

Es fällt auch auf, daß ein für uns hier in Deutschland gebautes Gerät keine DIN-Buchse mehr hat. Das haben und hatten die originalen Japaner bis zum bitteren Ende fast alle gehabt, auch die ganz billigen.

Auf der Hauptplatine fällt wiederum auf, daß dort mehrere Pegel mit insgesamt 6 Trimm-Potis eingestellt werden können und diverse Filter mit insgesamt 6 veränderbaren Spulen justiert bzw. abgeglichen werden können.

Auch hat der SONY DOLBY Chip die Variante DOLBY B und C integriert.
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Das Kassettenlaufwerk - das Chassis

Ich klassifizieres das HC-860 Laufwerk mal als unterste Hifi-Klasse überhaupt. Das Laufwerk - also das Kassettenchassis- ist ein Universalgenie, bei dem die gesamte mechanische Bedienung in die Laufwerks-Funktionen des Einmotoren-Chassis integriert ist.

Wenn man sich das etwas genauer anschaut, ist wirklich Staunen angesagt. Die Ingenieure haben es geschafft, ein komplettes Chassis zu zaubern, bei dem die Drucktasten auf kürzestem Weg alle Funktionen direkt ansteuern und das alles mit nur einem Motor.

Trickreich ist die Verbindung der mechanischen Aufnahmetaste im Laufwerk - die sicherlich nicht unabsichtlich gedrückt werden kann - mit der Elektronik auf der Platine mittels Zugschalter und langer Feder.

Und die Konstruktion sieht recht gut aus - soweit ich das beurteilen kann. Wie lange die Plastik-Zahnrädchen das aushalten, sei erst mal dahingestellt. Bei den edlen Grundig High-End Kassettengeräten der SCF 6000er Reihe (Baujahre 1980-82) sind bei allen drei Typen die Plastik-Nippel und Zahnrädchen innerhalb der ausfahrbaren Laufwerksschublade bereits defekt.

Was bei dem HC-860 irritiert, ist der ganz simple Gleichstrommotor als Antrieb für alles. Ob der innen drinnen eine integrierte Geschwindigkeitsregelung hat, ist nicht zu ersehen. Der Optik nach eher nicht, dazu ist er zu billig und es werden auch nur 2 Drähtchen zugeführt.

Der Pegelsteller sieht zwar außen monströs aus und läßt sich auch gut bedienen, ist aber innen nur ein ganz simples Stereo Poti in offener Bauweise. Da das Gehäuse keine Löcher hat, wird es noch längere Zeit staubfrei bleiben.
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