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Zusatzinformationen zur Entdeckung / Entwicklung der HF (Hochfrequenz-) Vormagnetisierung bei der RRG.

Dr. Walter Weber
Dr. von Braunmühl

(Zum UFA-Palast geht es ganz nach unten.) - Es geistern so viele Gerüchte um diese Geschichte von 1940, daß wir hier den Wortlaut aus dem Thiele-Krause Archiv wiedergeben:

Magnetophon mit Hochfrequenz-Vormagnetisierung
Neue Aufzeichnungstechnik mit einem auf Hochfrequenz- Vormagnetisierung (HFVM) umgebauten Magnetophon K4, damals noch mit der Bandgeschwindigkeit von 77 cm/s (vermutlich auf Magnetophon Band Typ C mit Fe2O3).

Im Sommer 1940 . . .

Im Sommer 1940 hatte Dr. Walter Weber mit einem Stück Erfinderglück die Hochfrequenz-Vormagnetisierung (wieder-) entdeckt.
Dieses erste und erfolgreiche Verfahren zur Dynamikerweiterung brachte mit einem Schlag die Magnetbandtechnik qualitativ an die Spitze aller Aufzeichnungsverfahren. Was die Handhabung angeht, war sie ohnehin an Einfachheit und Vielfalt der Anwendungsmöglichkeiten konkurrenzlos.

Zusammen mit Hans-Joachim von Braunmühl, der die Patent- und Vertragsverhandlungen übernahm, veräußerten Weber und von Braunmühl ihre Erfindung an die AEG.

Dr. Walter Weber (1907 - 1944)
war technischer Angestellter der staatlichen Reichsrundfunk- Gesellschaft RRG in Berlin. Dr. Hans-Joachim von Braumühl, Chef des Elektroakustik-Labors der RRG, war der Vorgesetzte von Dr. Weber.

Lesen Sie dazu einen Artikel von Hans-Joachim von Braunmühl aus dem Jahr 1938.
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Gegenüberstellung der Qualität der Gleichstrom- und Hochfrequenz- Verfahren

Magnetophontyp AEG K2 bis K4 AEG K4 bis K7
Bandgeschwindigkeit 77 cm/sek 77 cm/sek
Art der Löschung und Vormagnetisierung Gleichstrom Hochfrequenz 44:1 Off kHz
Vorgang der Löschung Magnetisierung bis zur Sättigung Völlige Entmagnetisierung
Aufsprechvorgang Niederfrequenz vergrößert bzw. verkleinert (ihrer Amplitude entsprechend) das magnetische Feld, ausgehend von einem durch die Vormagnetisierung bestimmten Arbeitspunkt. Die Magnetisierungsänderung bewegt sich in der Mitte des geradlinien Teiles der Grenzhysteresekurve. Niederfrequenz bestimmt lediglich den Arbeitspunkt der HF-Magneti- sierung und damit die Größe der verbleibenden Remanenz. Es ergibt sich ein zur Nullachse unsymmetrisch verlaufendes an- und abklingendes Wechselfeld. In den Sprechpausen verschwindet die Magnetisierung völlig.
Dynamik 30db (später bis 38db) bis 58db
Frequenzgang ± 2 db 50 ... 5 500 Hz 30 ... 10000 Hz
Klirrfaktor (bei der Betriebsdynamik und f = 1000 Hz) 5 - 10% unter 2 - 3%

Presseinformation:
UFA-Palast am Zoo - Berlin am 10.6.1941

Der alte UFA Palast bis etwa 1943

Vorstellung des ersten HF-Magnetophons auf einer Presse- konferenz im damaligen (sehr großen) UFA-Palast am Zoo, Hardenbergstr. 29, Berlin.

Die AEG veranstaltete am 10. Juni 1941 im UFA-Palast am Zoo in Berlin die offizielle Vorführung
des durch die HFVM (Hochfrequenz- Vormagnetisierung) drastisch verbesserten Magnetophons. Der UFA-Palast ist ein sehr großes Lichtspieltheater, das wegen seiner hervorragenden elektroakustischen Einrichtungen für diesen Zweck besonders geeignet erschien.

Soweit zitiert aus dem Original.
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Nachtrag zur Geschichte des Berliner UFA Palastes :

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  1. Der UFA Palast wurde aus den von Carl Gause 1905-06 erbauten Ausstellungshallen am Zoo bereits 1912 zu einem Theater umgebaut.
  2. 1913 erfolgte die Ausstattung mit einem Bildwerferraum (bis 1915) durch Oskar Kaufmann zwecks Aufführung des Filmes "Quo Vadis" der Cines-Filmgesellschaft.
  3. 1919 erfolgte der Umbau für die Ufa von Max Bischoff zu einem längsrechteckigen Kino mit 1740 Plätzen.
  4. Dann folgte 1925 der Umbau durch Carl Stahl-Urach mit einer Erhöhung der Plätze auf 2165.

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Gigantomanie zur NS-Zeit

Zoo-Palast Sept 2007
Zoo-Palast Aug. 2011

Die Fassade wurde später durch aufwendige Verblendungen zu phantastischen Temporärbauten gesteigert und gipfelte 1936, anläßlich der Olympiade, in einer von Reichsminister Albert Speer geschaffenen monumentalen Blendfassade in vereinfachtem klassizistischen Stil. Der UFA Palast wurde im Krieg 1943 völlig zerstört.

Heute steht dort ein ehemals "modernes" Kino, der Zoo-Palast (gebaut 1956-57). In 2011 wurde der legendäre ZOO-Palast geschlossen zwecks Umbau.

Nachtrag im November 2013 :

Der Zoo-Palast wird wieder eröffnet.

Nach dem Umbau, der mehrere Jahre gedauert hatte, wurden nunmehr etwa über 800 Sitzplätze in Form von sehr bequemen Polster-Liege-Sesseln installiert. Wenn man bedenkt, daß im "Ur"-UFA-Palast von 1925 dort mal 2160 Menschen Platz gehabt haben konnten, sind die 800 Plätze für unsere Zeit immer noch gewaltig. Denn die meisten Kinos wurden mangels Zuschauern in 3 oder mehr kleine Säle aufgeteilt und später in den 1960er Jahren ganz geschlossen.
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Viele Geschichten über die großen Kinos finden Sie im Fernsehmuseum.
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Mehr über das auf und ab bei den Berliner Kinos

steht im Fernsehmuseum.

Ein ganz besonderes Highlight für Kinofreunde ist das Buch von Heinz Frick


Dieses große Kino gab es gegenüber dem UFA Palast am Zoo bis etwa 2018, es war aber seit 1995 bereits geschlossen.

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