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Wir haben ein AEG KL15 D (1952) geschenkt bekommen . . . .

Das KL 15D war die Luxusversion des KL 15. Max Grundig schrieb dann aber gleich "DeLuxe" drauf oder mindestens nur "Luxus", wenn das Gerät etwas mehr "konnte" und darum etwas teurer war.

Das KL 15D hatte im Deckel einen richtigen 2 Watt Verstärker mit Lautsprecher und es hatte gegen Aufpreis natürlich einen Plattenspieler-Aufsatz mit entsprechenden Kabeln und Buchsen.

Bei unserem Geschenk ist noch alles dabei
, in den Orginalkartons, und das nach 60 Jahren. Sicher sind die Mikrofone etwas lädiert und fallen auseinander. Doch der Zustand ist super.

Ganz erstaunlich ist,
daß neben dem großen Tischmikrofon sogar ein Saugnapf mit einem Induktionsaufnehmer (zum Ansaugen an das Telefongehäuse) für den Anschluß an ein altes schwarzes Backelit Telefon zum Aufnehmen der Telefonate vorbereitet ist. Ob der noch geht, kann ich nicht mehr prüfen.

Jedenfalls fiel doch das ganze Ab- oder Mithören der damaligen Telekommunikation unter die Zulassungspflicht der grauen Bundepost - der damals sogenannten "Fernmelder".
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AEGs erstes "Consumer"-Gerät nach 1945

Grundgerät für DM 775.-
hier die Preise
Dezember 1952
Novmeber 1952

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Ein Magnetophon für 1085.- DM in 1953

Wenn Sie auf das zweite Prospekt-Bild klicken, lesen sie die handschriftlichen Notitzen des Käufers und ersten Besitzers. Also das nackte Bandgerät kostete Anfang 1953 genau 775.- D-Mark (West) zuzüglich Plattenspieler-Zusatz und Mikrofon und natürlich ein paar Bändern, die hier fehlten. Das waren dann zusammen über 1.085.- Mark und das war damals sehr viel Geld.

Unser "Geschenk" ist (etwas übertrieben) nahezu neuwertig
und nach 60 Jahren ist es erstaunlich gut erhalten. Bislang war noch keine Zeit, es wieder in Betrieb zu nehmen oder mindestens zu versuchen. Da es innen auch nach 60 langen Jahren noch recht gut ausschaut, habe ich dennoch das Netzkabel mit dem uralten primitven 220 Volt Stecker (Bild weiter unten) erst mal gekillt.
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Ein Blick auf die Kleinigkeiten und Details

Das Netzkabel bröckelt leicht. Weder das Gerät an sich noch das Kabel noch die Stecker waren für eine Lebensdauer von 60 Jahren ausgelegt.


Und bevor irgendwo die blanken Drähte rausschaun, muß das Kabel einfach entfernt werden.

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Im Deckel war ein richtiger Verstärker mit Lautsprecher

Das Gerät ist dadurch äußerlich natürlich riesig und klobig und schwer. So war das damals, auch bei Max Grundig.

Dessen Kisten waren mindestens genauso schwer. Ohne den Verstärker war es mit Sicherheit deutlich angenehmer zu transportieren.

Doch wer hatte damals schon ein Radio mit Tonbandeingang oder gar einen separaten Verstärker.
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Der Verstärker war "optional" zum Grundgerät KL15.

Ob das normale Grundgerät ebenso vorbereitet war wie dieses Hier, habe ich nicht gesehen. Jedenfalls sind im Grundgerät 2 "Strippen mit Steckern und im Verstärkerteil sind auch 2 "Strippen" mit Steckern, deshalb "Strippen", weil diese Leitungen noch mit Stoff ummantelt sind.

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2 Mikrofone waren dabei

Wozu es gleich 2 sein mußten, es ist halt 60 Jahre her. Den Mikrofonen sieht man das Alter deutlich an, die sind auch mehrfach geflickt oder "repariert" worden. Auch der Ohrhörer muß aus dieser Zeit stammen, denn der Stecker sieht so urig aus.

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Noch ein Blick auf den Plattenspieler-Aufsatz.

Ob der wirklich jemals benutzt wurde oder einfach nur dabei war, ist dem Tonarm nicht anzusehen. Lustig ist der Beipack - das Tütchen und die Blechbüchse - mit den vielen Stahlnadeln. Die neue moderne 33er Langspielplatte und auch die 45er Single kam zwar bereits aus Amerika zu uns herüber, doch bis das sich überall rumgeschwiegen hatte, das hatte doch etwas gedauert - bis nach 1958. Bis dahin war die Schellackplatte - mit den Stahlnadeln - das Maß der Dinge.

Ergänzend sollte man noch wissen, daß diese Geräte erst mal in Berlin und die Nachfolger (KL25) dann in Wedel bei Hamburg gebaut wurden. Weiterhin ist bezüglich des Plattenspielers zu bemerken, daß ja Telefunken vor dem Krieg die ersten funktionierenden Magnetsysteme mit Saphiren entwickelt hatte. Warum hier noch solch ein primitives Teil verbaut wurde ??.

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Wer ein KL 15D hatte, der war ganz bestimmt stolz drauf.

War 1952 bis 1954 schon ein Tonbandgerät oder auch noch ein Tondrahtgerät "eine Wucht in Strampelhosen", dann war das mit dem Plattenspieler-Aufsastz als Highlight oben drauf - übrigens ebenso wie bei dem Schaub Tondrahtgerät - der Überhit.
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Aug. 2015 - Jetzt geht es zu einer Ausstellung nach Hamburg

Natürlich gut gesäubert und gut vorbereitet mit Telefunken 18cm Spulen und mit einem Koffer-Spannband, damit es zu bleibt.

Wir sind gespannt.

Die Dokumentation ist natürlich auch dabei

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