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Zum Auffrischen und Schmunzeln . . .

. . . sind diese Museums-Seiten hier gedacht, denn viele wissen nicht mehr oder noch nicht, wie es damals angefangen hat und wie das wirklich funktioniert mit den Tonband- und den Magnetbandgeräten aus alter Zeit. Viele Bilder können Sie durch Anklicken vergrößern, auch dieses.

1987 - Cebit oder IFA - die Sony DAT Legende . . .

Der Schweizer Willi Studer

Eine kleine ganz besondere Legende rankt sich um Willi Studer und seine schlaflosen Nächte. 1987 war Willi Studer unangefochten der Weltmarktführer bei audiophilen Edel-Studiogeräten aller Art. Mit seinen legendären Revox Band-Maschinen hatte er die Semi-Profi Welt total aufgemischt und umgekrempelt, er war zu der Zeit bereits eine Ikone bei allen Musik- Fanatikern und Fans rund um den Globus.

Und es hatte sich sogar bis nach Japan herumgesprochen, daß es da ein audiophiles Genie in der Schweiz gab, das alle edlen Musik- Studios dieser Welt mit seinen edlen Magnetband-Recordern ausstattete.

Dann passierte das Unvermeidliche.

und der Japaner Akio Morita

Die Legende von 1987 fängt an. (Vielleicht war es auch schon 1986 ?) Gleich am ersten Tag der Messe noch vor dem eigentlichen Messebeginn soll eine ganze Traube von Japanern, Sicherheitsleuten und "Dienern" auf den Studer Stand gekommen sein und es schälte sich der oberste Chef von Sony, der alte kleine weißhaarige Akio Morita, aus dem Pulk heraus und kam auf den überraschten (ebenfalls weißhaarigen aber schon fast "haarlosen") Willi Studer zu und drückte ihm die Hand.

Willi Studer fühlte sich sehr geehrt
, denn Sony war ein wirtschaft- licher und bedeutender innovativer "Riese" sowohl in der Unterhaltungs- elektronik wie auch in der Studiotechnik und Fernsehtechnik und Sony hatte damals bereits mehr als 250.000 Mitarbeiter - und die Firma Studer vielleicht mal 3.000. Dann gingen sie zusammen bewundernd von einem schweren Boliden der Firma Studer zum nächsten Boliden und tauschten die gewöhnlichen Höflichkeiten aus.

Und dann ließ Herr Morita
sich von einem der anderen Japaner zwei "kleine" Kästchen geben und überreichte sie dem nun noch mehr überraschten Willi Studer als Geschenk.
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Dieser PCM Wandler Sony F1 samt Betamax Recorder Sony SL-F1E wurde ja schon zur Funkausstellung im August 1982 vorgstellt. --- Das Bild von dem DAT Protoypen kommt noch, es war in einer uralten japanischen Zeitung zu sehen.

Die Legende spricht von dem allerersten tragbaren Sony DAT Laufwerk (auch R-DAT genannt) noch mit separater Elektronik (also Laufwerk und Elektronik getrennt). Willi Studer wußte damit zuerst nichts so recht anzufangen.

Herr Morita verstand die fragenden Augen sofort und erklärte dem Willi, er möge diese Geräte doch mal von seinen besten Spezialisten untersuchen lassen, es sei ja ein Geschenk in vollster Hochachtung vor dem Genie. Japaner übertreiben unseres Erachtens manchmal die Höflichkeit.

Willi Studer bedankte sich herzlich bei dem Sony Chef für das unerwartete Geschenk, beide waren ja bereits in recht hohem Alter. Als die Japaner weiter gezogen waren, ließ er diese beiden "Dinger" sogleich (noch am selben Tag) nach Zürich zu seinen Gurus fliegen, sie mögen die Teile doch bitte mal untersuchen.
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Und dann kam Willi Studers psyschischer "KO"- Schlag.

Schrägspurtrommel im DAT Laufwerk

Recht schnell kam aus Zürich die qualitative Bewertung bzw. der Alptraum zurück. Diese beiden Geräte in der Größe des ersten Philips Cassetten- Recorders von 1963 hatten völlig unerhörte Messwerte, einfach unglaubliche technische Daten, so unglaublich, daß Willi Studer angeblich tagelang leicht blaß und auch deprimiert war.

 

Man nannte ihm einen phantastischen Frequenzgang von 20 bis 20.ooo Hertz +0 /- 0,2db, weit über 98db Rausch- und Fremdspannungsabstand, unmeßbare Gleichlaufschwankungen, 60 oder sogar 80db Kanaltrennung, Klirrfaktoren weit unter 0,1% und das auch noch zwei lange Stunden lang bei einem Gewicht von ca. 2 Kilo, also nicht 200 Kilo oder sogar 450 Kilo (das war der 48 Kanal DASH Recorder von Studer) und dazu eine Klangreinheit - absolut zum Umfallen.

 

Dem war Willi Studer scheinbar auch zu Mute, als er die Nachricht aus Zürich bekam. Er als Profi konnte vor allem den Herstellungspreis der kleinen Kisten abschätzen und so sagt es die Legende, er ahnte (oder er wußte es von nun an),
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...... daß ihm nun die Stunde geschlagen hatte.

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Das war also der lange gefürchtete Overkill für 2.000 Mark, absolute Super- High-End Qualität in der Hosentasche, überall und immerfort.

Und das auch noch ganze zwei Stunden lang auf diesem klitze kleinen (3,8mm breiten) "4mm" Bändchen in einer 90m oder 120m langen ganz tristen 50 Gramm Plastik-Kassette.
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Aber das ist natürlich alles nur eine Legende . . . . . . . . oder ?
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der spätere nahezu perfekte DAT Recorder DTC 55 ES

Heute wissen wir natürlich, daß diese beiden ersten DAT Geräte (also die Kombination von DAT Laufwerk und Digital-Elektronik) wirklich diese technischen Daten hatten bzw. damals schon hatten haben können.

Der Autor hat seit vielen Jahren drei (inzwischen vier) Sony DTC-55 ES in seinem Hifi-Labor und die machen das alles wirklich, zwar ein paar Jahre später (etwa ab 1989), aber bewiesener Maßen wirklich.

Übrigens verdichten sich die Beweise, es war gar keine Legende. So oder so ähnlich soll es wirklich gewesen sein.

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