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Der Sony DTC-55 ES DAT-Recorder als A/D und D/A Wandler

Lange stand dort unser Revox B795 Plattenspieler drauf, weil die beiden Geräte unten drunter zusammen einen gewichtigen Sockel bilden. Man sieht es am Staub.

Inzwischen haben wir 3 (4 seit Juli 2019) von diesen DAT Recordern im Studio und im Labor. Es gibt dafür vernünftige Gründe, weil wir mit dem ganzen Voodoo Denken sowieso nicht so viel am Hut haben.

Alle sogenannten High-End Qualitätskriterien müssen von mehreren Personen wiederholbar beurteilt werden (können). Der DTC-55 hat Stärken und er hat Schwächen und mit denen müssen und können wir leben.

Und natürlich spielt der Gebraucht-Preis eine Rolle. Für einen einzelnen (selbständigen = dedizierten) D/A Wandler dieser Qualität legen Sie locker 1.000.- Euro hin, und ohne Anzeigeinstrumente oder gar Präzisionsanzeigen.

Diese Sony DAT-Geräte hier bekommen Sie mit defektem DAT Laufwerk bereits für etwa 50.- Euro. Darum etwas mehr über die Technik.

Rechts oben im Bild unser stationärer DTC-55-ES über dem CDP-557-ESD. Mehr über die eigentlichen Hifi Qualitäten des DTC-55ES steht dann hier im Hifi-Museum.
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Über die Stärken und Schwächen des DTC-55 ES

Laufwerk ohne Verkleidung
Die Trommel im Laufwerk
Das Netzteil steht Kopf
Der (leere) Gehäuseteil für Netzteil und Laufwerk

Einen analogen CC Recorder beliebiger Bauart können Sie ohne größere Probleme einfach mal ausschalten, also Stecker raus und Ende. Ein digitales Schrägspurlaufwerk nimmt ihnen das (fast immer) sehr übel.

Der Bandzug wäre zum Beispiel schlagartig weg und die Trommel dreht sich noch. Das Band läuft aus der Kassette irgendwie in das Laufwerk jetzt mit vielen Schlaufen rein und man bekommt es dann - von Hand sowieso - nicht raus.

Ein DAT Band wie auch ein Video-Band
muß vom Laufwerk korrekt mit Methode vorher "ausgegeben" werden. Darum hat der DTC-55 auch keinen richtigen Netzschalter. Der Trafo ist immer am Netz. Soetwas ist heute nicht mehr zeitgemäß, denn es sind über 10 (6) Watt !! (habe ich da richtig gemessen ?), die da Tag und Nacht verbraten werden oder würden.

Der Techniker, der das Gerät reparieren muß, bekommt dazu graue Haare, wenn er rein schaut. Das Netzteil ist ziemlich verbaut, ganz konträr zu den edlen CD Spielern des gleichen Herstellers, auch aus der edlen ES Serie - schade.

Daß die an den Kühlkörpern erhitzte Luft nicht nach oben weg kann, - weil die Platine mit den Bauteilen nach unten hängt, - ist ebenfalls "ungewöhnlich" (eine sehr wohlwollende Umschreibung für eine unverständliche Konstruktion).

Das hätte man auch anders bzw. besser lösen können (wie es in vielen anderen SONY Geräten gelungen war). Wir haben in die Gehäuse-Abdeckung oben über dem Netzteil 5 große 26mm Löcher "eingebracht" und dort wird es immer noch recht heiß.

Jetzt könnte natürlich dort mehr Staub (an die Kopftrommel) rein kommen. Doch wir "wandeln" nur noch ohne Laufwerk. Das alles tut also der Audio-Wandler-Qualität keinen Abbruch.
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Die positiven Eigenschaften überwiegen deutlich.

Die Rückseite und die Anschlüsse
Die Aussteueuerungsanzeige
Die Kopfhörerbuchse mit Regler

Der DTC-55 hat alles an externen Anschlüssen, die man braucht bzw. brauchen könnte, optisches SPDIF in und out, Coax (out ? ist nahezu ungewöhnlich) ebenfalls und Cinch (sogar vergoldet) analog ein und raus. Die digitale Sektion ist super kalibriert und die LCD Anzeige zeigt einen großen Bereich von 0dB bis ca. -60 Dezibel mit fantstischem Gleichlauf sauber an. Der analoge Aufnahmeregler hat ebenfalls einen guten Gleichlauf und ist damit sehr handlich. Doch das alles ist fast nur die Mechanik. Die wesentlichen "Features" (Eigenschaften) stecken innnen drinnen.

Der analoge Aufnahmeteil ist Clipping resistent - für sehr hohe Eingangspegel bis fast 5 Volt. Auch der analoge Ausgangsteil liefert absolut unverzerrte Pegel bis weit über +6dBm hinaus. Und der DTC-55 ist mit 470 Ohm Ausgangswiderstand gut geeignet für alle analogen Studiopegel um 600 Ohm oder höher.

Der Kopfhörerausgang (6,3mm Standard Klinke) hat einen eigenen kleinen Stereo- Endverstärker mit einem Ausgangswiderstand von 32 Ohm. Also der Beyerdynamic DT 931 Kopfhörer geht gewaltig laut und wirklich gut. Die Kopfhörer- Lautstärke kann dazu per Fernbedienung motorisch geregelt werden. Damit ist wirklich an alles gedacht, das mir so einfallen könnte.
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Eine Besonderheit ist für uns extrem wichtig.

Der DTC-55 ES ohne Laufwerk

Ich hatte bislang viele DAT Player auf dem Tisch, die ohne das eigene - und vor allem intakte !! - DAT Band-Laufwerk nicht in Betrieb genommen werden können/konnten, die also einfach eine Störung anzeigten (Error) und das wars dann.

Das ist (für unseren Einsatzzweck) absolut unbrauchbar. Die eigentlichen DAT Laufwerkschassis, ob von SONY oder Mitsumi oder HP oder von wem auch immer, haben (über die Köpfe) nur eine begrenzte Lebensdauer. Es sollte auch ohne Laufwerk gehen, damit man das Gerät noch weiter verwenden kann. Beim DTC55 geht es, das ist super.

Übrigens ist das mechanische DAT-Schrägspur-Laufwerk Dreipunkt gelagert.
Das ist auch aufwendiger und deshalb bestaunenswert.
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Die sehr aufwendige und qualitativ saubere 10fach- Stromversorgung

Wie bei den meisten SONY Geräten der ES Serie ist die Stromversorgung wirklich perfekt "durchgestyled". Die Netzteil- Kondensatoren von 2 x 6.800 uF bei 35 Volt würden manchem 2 x 30 Watt Verstärker alle Ehre machen.

Dann sind noch weitere 4 Kondensatoren mit je 1.000 uF bei 63 Volt auf den Platinen. Damit ist auch klar, warum der analoge Ausgang absolut super klingt, rauschfrei, brummfrei, verzerrungsfrei, ein Traum von einer NF-Stufe.

Der Digitalteil hat natürlich auch seine eigene Spannungs- versorgung. Schaun Sie auch mal in den Sony CDP-557-ESD rein, wir haben Bilder gemacht.

Von - Digital - "in" nach Analog "out" . . . .

Die Anschlüsse
Die LCD Anzeige des DTC-55ES

Unser Standardbetrieb ist die Wiedergabe digitaler Musiken über SPDIF. Wenn ich also im PC alle (digitalen) Regler auf Maximum stelle (also WINAMP auf volle Pulle und den Windows Audio Regler ebenfalls), kommt der digitale "Nennpegel" des Musikstückes im DTC-55 an. Der digitale Nennpegel kann per Definition der Bits und Bytes niemals mehr als 0dB werden !! Und das klappt auch.

Das sieht man dann daran, daß die Übersteuerungsanzeige (OVER) bei PC-Wiedergabe nie anspricht. Theoretisch kann sie das sowieso nicht, aber man weiß ja nie. Die Qualität am Kopfhörerausgang ohne jedwede Klangregelung ist ebenso absolut beeindruckend (auch im Winamp ist der Equalizer abgeschaltet). Von den analogen Cinch-Buchsen geht es dann zum Revox Vollverstärker B251 und zu den jeweiligen Boxen.
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Von - Analog - "in" nach Digital "out" . . . .

Das kommt bei uns dann vor, wenn wir analoge Quellen wie Vinyl-Platten oder Tonbänder oder CC-Kassetten oder Rundfunksendungen auf dem Server abspeichern wollen. Jetzt muß das analog ankommende Eingangssignal akribisch auf unter 0dB ausgepegelt werden, wirklich immer und immer im Voraus. Da gibt es keine Gnade. Ein Analog/Digital Wandler verträgt per Definition keine Übersteuerung. Das kratzt oder knackt sofort.

Jetzt kommen die Qualitäten des sehr aufwendigen Revox B251 mit dessen Aussteuerungsanzeige zum Tragen
, denn dort können wir die einzelnen Eingänge vorab analog auspegeln und an dessen LCD-"Meter" überwachen. (Diese Eigenschaft ist nahezu einmalig.) So kommt ein sauberes, so gut wie möglich ausgepegeltes und ebenfalls nicht übersteuertes Signal am analogen Eingang des DTC-55 an und wir haben dort Ruhe.

Nocheinmal zurück zum Kopfhörerausgang am DTC-55 ES

An der "goldenen" Klinkenbuchse hängt bei mir fast immer der DT 931 mit seinem ebenfalls "goldenen" 3,5 auf 6,3mm mm Klinken-Adapter dran, denn sowohl A / D wie auch D / A wird dort in optimaler Qualität "nackt" und "klangneutral" angeliefert. Das ist übrigens bei allen mir bekannten Geräten der SONY ES Klasse der Fall (und wir haben viele davon), die haben alle exzellente Kopfhörerausgänge. Leider haben honorige deutsche Band-Geräte da ganz miserable Ausgänge wie unsere ASC 6002 Supermaschine zum Beispiel.
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Und noch ein Wort zu den technischen Daten:

Sony gibt da technische Daten an, die mit Sicherheit von jedem DTC-55ES Gerät um Dimensionen übertroffen werden. Es war damals wie bei Accuphase - Understatement

oder gar wie bei RollsRoyce : Der 8-Zylinder Motor "hätte" etwas über 5 Liter Hubraum (es waren nämlich 5,8 Liter) und mit Sicherheit ausreichend Leistung. - Das wars. Mehr stand da nicht.

Bei Sony steht da unter Anderem :
Frequenzgang von 2 bis 22.ooo Hz mit einer Abweichung von ± 0,5dB
gemessen wurde 20 bis 20.000 Hz ± 0,1dB !!!

Signal-Rauschabstand und Dynamik-Umfang
über 92 dB - das stimmt, es sind 96dB
Klirrfaktor unter 0,005% - das konnten wir gar nicht mehr messen, bei uns hört es bei 0,01% auf.

Gleichlaufschwankungen
unterhalb der Messgrenze - ja, es gibt da keine.

Stromversorgung: 32 Watt im Betrieb, über den 10 Watt Dauer-Verbrauch haben sie aber ganz gepflegt geschwiegen. Mehr über die 10 Versorgungsspannungen des Netzteils als Voraussetzung zu der überragenden Qualität finden Sie im Hifi-Museum.

Doch Hauptsache war für uns: die Wandler sind Spitze.

Denn das hatten die wenigsten Perfektionisten in ihren super tollen Tests berücksichtigt.

Die Musik muß klingen.

Und da gibt es schon Unterschiede. Mehr steht im Hifi-Museum.
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