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Zum Auffrischen und Schmunzeln . . .

. . . sind diese Museums-Seiten hier gedacht, denn viele wissen nicht mehr oder noch nicht, wie es damals angefangen hat und wie das wirklich funktioniert mit den Tonband- und den Magnetbandgeräten aus alter Zeit. Viele Bilder können Sie durch Anklicken vergrößern, auch dieses.

Es war wie bei den Autos, nach Felge kam Alu-Felge.

PKW ALU Felge
LKW !! ALU Felge

einer der ältesten Artikel - teilweise aus 2003 - Also, wer vor 20 oder 30 Jahren etwas auf sich hielt, der hatte schon früh Alufelgen an oder unter seiner noblen Blechkarosse. Da hatten die Nachbarn dann etwas zum Staunen, denn wenn "Mann" selbst drinnen saß, sah "Mann" sie ja gar nicht, also im Prinzip ziemlicher "prozzoprozzo" Unsinn (oder Schwachsinn).

Daß der Schwachsinn gegenwärtig so weit ausartet, daß "man" sogar an LKWs und deren Anhänger die sensiblen Alufelgen montiert, spricht nicht gerade für die Vernunft in der heutigen Zeit.
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die Alu Spulen kamen aus Amerika

Bei den Tonbandgeräten war es anders, da saß "Mann" immer draußen (davor) und schaute zu, wie "Die Zwei" sich lautlos glitzernd drehten bei meist "schöner" Musik.

 

Der Autor wurde das Gefühl nie los, "vielen" Gurus und "Hifi-Jüngern" war der echte edle Hifi-Sound völlig wurscht. Übrigens "Frau" war es immer egal, was sich da drehte, Hauptsache es jaulte nicht.

Hier etwas über die Band- Spulen (aller Art) an sich, nämlich die Größen.

Am Anfang (bis etwa vor 1945) lagen die (Ton-) Bandwickel flach auf waagrechten großen offenen 30cm Tellern (oder noch größer).

Das war nicht sonderlich komfortabel, aber es sollte ja überhaupt erst mal gehen. Die bereits vom Film her bekannten Plastikspulen waren mechanisch nicht haltbar genug für die damalige schnelle Geschwindigkeit. Auch die späteren deutschen Studio- Bandwickel gab es immer auf den sogenannten AEG (Metall-) Kernen in flachen Papp-Schubern.
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offene Bandwickel in Deutschland

Dann packte "man" (es waren die Amerikaner) die Bänder - wie früher beim Film - in (oder auf) Kunststoff-Spulen - zum besseren Transportieren und Archivieren. Die Amerikaner hatten dazu später ihren von den großen Videospulen her bekannten NAB Kern übernommen. Andere hatten den lowcost Dreizack als Aufnahme. Insgesamt waren die Hersteller aller Länder "sehr kreativ".

 

 

Hier also eine Tabelle, welche Größen es gab, bzw. was so nach und nach gefunden wurde. Die alte deutsche 6,5mm Breite ist hier nicht mehr berücksichtigt.

Eine Tabelle der Spulengrößen

Spulen- Material Wickelteller
Aufnahme
Größe
in cm
Größe in
Inch/Zoll
Besonderheiten
Alu NAB ?? 20" sehr selten
Alu NAB 40,5cm 16" 2" Video und uralte Tontechnik
Alu NAB 35,5cm 14" 2",1" und 1/2" Video und Ton und Data
Alu NAB ?? 12,5" Otari MTR15, Studer A812, A820
Alu und PVC NAB und Dreizak 25,5cm 10,5" 2",1", 1/2" und 1/4" Video, Ton, Data
Alu und PVC Dreizak 22cm 8,5" selten 1/2"und 1/4" nur Ton (und Video ?)
Alu NAB 20.5cm 8" 2" und 1" Video 500m
Alu und PVC Dreizak 18cm 7" 1/4" nur Ton
Alu und PVC Dreizak 15/14,5 5 3/4" 1/4" nur Ton
PVC Dreizak 13cm   1/4" nur Ton
PVC Dreizak 11cm 4,5  
PVC Dreizak 9cm   1/4" nur Ton
PVC Dreizak 7cm   1/4" nur Ton
PVC proprietär 5cm 2" 1/4" nur Ton

Die Stabilität solch einer NAB- Kern Spule lag im inneren Kern.

Darum hier noch ein paar Einblicke, wie es die Profis gemacht hatten und wie es sich bemerkbar machte und wie es die Hifi Hobbyisten zu kaufen bekamen.

 

Zuerst ein Blick auf den aus dem Vollen gebohrten und gefrästen Stahlkern von den größten 40cm 2" Aluspulen für teuerstes Ampex Video Band jener Zeit. Diese Spule wiegt leer bereits über 2,5 Kilo und lief auf einem der ersten AMPEX Videorecorder etwa 1956. Solch ein Band kostete (angeblich) ca. 350.- Dollar, das war damals knapp das Doppelte eines Monatsverdienstes eines deutschen Angestellten. (zum Verständnis: 350.- Dollar x 4 = 1400.- DM -- es war alles in 1956 !!)

 

 

Darunter der Stahlkern einer 36cm 1" Aluspule für Audio-, Data- und Video Band, die auch auf ca 2,2 Kilo kommt. Diese Spule stammt aus unserem zerlegten MARS Flugschreiber Recorder.

 

 

 

 

Dann der Stahlkern einer 25,5cm 1/2" Data Band Alu Spule aus unserem zerlegten CEC Data Recorder aus 1972.

Die Data Spulen waren besonders edel und besonders teuer.

Auf diesen Bildern sieht man ganz deutlich, die beiden eloxierten Alu- Spulenwände der 1/2" Spule sind aus dickerem Material gestanzt und der gesamte Bereich ausserhalb der Verschraubung mit dem Stahl-Kern wurde außen nachträglich duch Abdrehen um fast einen halben Millimeter "verdünnt".

 

Auch sind die beiden Spulenwände dazu solide vielfach mit dem 1/2" Stahl-Kern verschraubt. Diese 1/2" Spule ist deutlich schwerer als eine nahezu gleich große Revox 26,5cm 1/4" Aluspule.

 

Wie an anderer Stelle bereits ausgeführt, wurden bei den Data Bändern noch höhere Maßstäbe in Bezug auf Data Fehler angesetzt als bei Professional Video.

Die Consumer Spulen waren natürlich preiswert gemacht.

Der Hifi Gourmet wollte zwar immer das Beste und das Schönste, konnte aber nur Normales bezahlen. Damit die 26,5er Aluspulen überhaupt erschwinglich waren, mußten sie in großen (oder vergleichbar in größeren) Stückzahlen hergestellt werden.

 

 

Dazu wurde in der Mitte ein NAB Kunststoffkern bescheiden verschraubt (dies ist eine Revox Alu Spule), der auch vom Gewicht her sinnvoller war. Es macht dennoch alles nur einen mäßig professionellen Eindruck.

 

 

So kamen die Japaner auf die Idee, es mit einem Alu Druckgußteil als Kern zu versuchen, wie es die Akai Spule zeigt. Am Ende war es nahzu gleich schwer und nur unwesentlich teurer.

 

Und bei 18er Alu Spulen kehrte Normalität ein.

Die hier im Bild gezeigte 18er Alu Spule war die Zierleiste des kleinen Mannes, der mit lowcost vorlieb nehmen mußte. Der Vergleich zeigt die 18er Uher Spule und unsere zweitgrößte !! 36cm Spule aus unserer Sammlung vor einer AKAI 625 mit 26,5er Alu-Spulen.

 

Es gab sogar Alu Spulen mit 13cm Durchmesser, die waren eigentlich nicht für die Uher Reports geeignet, weil die den kleinen Motor des Uher Report 4000 deutlich überforderten. Aber der Kunde war König, bis er dann nichts mehr kaufte, der König Kunde.
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