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Ein Einblick in das Braun TG 1020 Service-Manual

Die Unterschiede zum ursprünglichen TG 1000 sind nicht gravierend, denn an den grundlegenden Eigenschaften und auch den Schwächen wurde ja nicht mehr gerüttelt. Als dann das TG 1020 vorgestellt wurde, war der deutsche Bandgeräte-Markt bereits fest in japanischer Hand - und im Semiprofi-Bereich konnte das TG 1000 sowieso nie landen, dafür fehlte einfach zu viel, abgesehen von den zu kleinen 22cm Spulen.

Ein partieller Vergleich zu dem Revox A77 Service-Manual kommt noch.

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Kundendienst Elektronik Typ: TG 1020 - Serviceunterlagen

INHALTSVERZEICHNIS

Funktionsbeschreibung    
  Laufwerkfunktionen Blatt 1 - 2
  Bandzugregelung Blatt 2 - 3
  Tonmotor Blatt 3
  Elektronik Blatt 3-5
Grenzdaten für Meßzwecke    
  Halbspurgerät Blatt 6
  Viertelspurgerät Blatt 7
  ABGLEICHANLEITUNG  
  Laufwerk Blatt 8-9
  Tonmotor Blatt 9
  NF-Abgleich Blatt 9 - II
MONTAGEHINWEISE    
  Gehäuse Blatt 12
  Antriebsteile Blatt 12
  Bandführungselemente Blatt 13
  Kopf justage Blatt 13
LAGEPLÄNE    
  Gerätevorderseite, Abgleichpunkte Blatt 14
  Geräterückseite Blatt 15
BESTÜCKUNGSPLÄNE    
  NF-Leiterplatte Blatt 16
  Motor-Leiterplatte Blatt 17
  Relais-Leiterplatte Blatt 18
  Kommutierungs- und Computer-Leiterplatte Blatt 19
ANHANG    
  Stromlaufplan mit Fernbedienung TGF 3  
  Ersatzteilliste  

Blatt Nr.: 1
FUNKTIONSBESCHREIBUNG LAUFWERK

Die Bewegungsfunktionen des Bandes erfolgen durch drei Motoren. Zwei kugelgelagerte Asynchron-Rohrläufer-Motoren transportieren das Band von einer Spule zur anderen. Dadurch werden äußerst hohe Umspulgeschwindigkeiten erzielt, d.h. die Zugriffszeiten zu den einzelnen, sich auf dem Band befindenden Informationen werden kurz gehalten.

Während des Umspulens wird die am jeweils gezogenen Motor anliegende Spannung so geregelt, daß der Bandzug über den gesamten Wickel nahezu konstant bleibt.
Während des Bremsvorganges bekommt der jeweils gezogene Motor durch Anlegen einer bestimmten Spannung ein Gegendrehmoment, das solange wirkt, bis das Band stillsteht.

Gleichzeitig mit der elektrischen Bremskraft beginnen die sonst über den Bremslüftmagnet gelüfteten Bandbremsen zu wirken. Diese Bremsen sind sehr weich justiert. Dadurch wird das Magnetband mechanisch nicht überbeansprucht. Im Stillstand können so beim Bandeinlegen die Spulen leicht gedreht werden .

Zum Bandtransport bei Aufnahme- und Wiedergabebetrieb wird ein elektronisch geregelter kollektorloser Gleichstrommotor eingesetzt, der über einen Flachriemen die mit einer Schwungmasse versehene Tonwelle antreibt. Die drei Bandgeschwindigkeiten werden elektrisch mittels Spannungsvergleich und Regelverstärker umgeschaltet. Dadurch werden Reibräder und Stufenwellen vermieden.

Bei Aufnahme- und Wiedergabebetrieb muß das Band mit einem gewissen minimalen Druck über die Köpfe laufen. Andererseits soll der Bandandruck nicht zu hoch sein, da die Köpfe sonst zu schnell verschleißen.

Im Braun TG 1020 wird der Bandzug fotoelektrisch geregelt. Damit wird der Bandzug an beiden Seiten der Tonwelle nahezu unabhängig vom Wickeldurchmesser. Außerdem werden die Werte für den Schlupf außerordentlich klein.

Sämtliche Bandführungselemente sowie die Köpfe sind Bestandteil des Kopfträgers. Dadurch können die Bandführungen und die einzelnen Köpfe äußerst präzise zueinander justiert werden.


Der Kopfträger wird über Steckverbindungen an die Elektronik angeschlossen und mit zwei Schrauben auf der Brücke befestigt. Der Kopfträger mit den Bandführungselementen, die Tonwelle mit der Schwungmasse und der Andruckrolle bilden mit der Brücke einen stabilen Antriebsbaustein.

START - AUFNAHME (Beschreibung der Relais-Funktionen)

Über die "Start"-Taste S 3I03 zieht das Relais Rs 3I02 an und hält sich über T 3I0I, D 3I04, Rs 3I03 (I3-I2) und Rs 3I02 (5-6). Über Rs 3102 (9-I0) und Rs 3I04 (7-8) wird der Andruckmagnet Km 00I erregt. Die Andruckrolle wird gegen die Tonwelle gedrückt. Gleichzeitig gibt der Bremslüftmagnet über Rs 3I03 (9-I0) die Bremsen frei.

Der Vorwickelmotor M 003 erhält über Gr 290I, in dessen Gleichstromzweig die Bandzug-reglung liegt, über Rs 3104 (I0-9), Rs 3102 (II-I2), Rs 3I03 (4-3) und über Rs 3I05 (7-6) eine Wechsel-Spannung, die zwischen 65 V~ und I25 V- liegt. Der Rückwickelmotor M 002 wird über Gr 280I, in dessen Gleichstromzweig die Bandzugreg-lung liegt, über R 280I, Rs 3105 (9-I0), Rs 3102 (I3-I4) und über Rs 3I05 (4-3) an eine Wechsel-Spannung zwischen 75V~ und 36V~ gelegt.

Durch Druck auf die Taste "Aus" S 3104 wird der Transistor T 3I0I gesperrt. Das Relais Rs 3102 fällt ab. In gleicher Weise fällt das Relais durch Betätigen des rechten oder linken Folienschalters sowie des mechanischen Bandendschalters ab.

Aufnahmebetrieb wird durch gleichzeitiges Drücken der Tasten "Start" S 3I03 und "Aufnahme" S 310! hergestellt. Das Relais Rs 3I02 zieht wie oben beschrieben an. Alle anderen Funktionen folgen in gleicher Weise. Über S 31Ol und Rs 3104 (5-6) zieht auch Rs 3I0I an und hält sich über Rs 3102 (4-3) und Rs 3I0I (7-8).

Mit Rs 3I0I bekommt gleichzeitig der Oszillator +24V und beginnt zu schwingen. Über St 2303 wird diese Spannung auf die NF-Platte gegeben, wo (an der) die Anzeigelampen der Aussteuerungsinstrumente angeschlossen sind.

Fällt z.B. durch Ausschalten Rs 3102 ab, so wird auch Rs 31Ol durch den Kontakt Rs 3I02 (4-3) stromlos.

Blatt Nr.: 2
VORLAUF

Durch Drücken der Taste "Vorlauf" S 3102 zieht Rs 3103 an und hält sich über T 3101, D 3104, Rs 3103 (I3-I4)und Rs 3102 (8-7). Über Rs 3103 (11-10) wird der Bremslüftmagnet Km 002 erregt und gibt die Bremsen frei. Über Rs 3103 (5-4) und Rs 3105 (7-6) werden 220V~ auf den Vorwickelmotor M 003 geschaltet. Über Gr 2801, R 2801, Rs 3105 (9-10), Rs3l03 (8-7) und Rs 3105 (4-3) bekommt der Rückwickelmotor M 002 geregelte Spannung von 75 ... 36V~.

RÜCKLAUF

Durch Drücken der Taste "Rücklauf" S 3105 zieht Rs 3105 über D 3108 an und hält sich über S 3102, Rs 3105 (13-14) und Rs 3104 (3-4). Gleichzeitig zieht über D 3105 auch Rs 3103 an und hält sich über T 3101, D 3104, Rs 3103(13-14) und Rs 3102 (8-7).

Über Rs 3103 (11-10) wird der Bremslüftmagnet Km 002 erregt und gibt die Bremsen frei. Über Rs 3103 (5-4) und Rs 3105 (7-8) werden 220 V~ auf den Rückwickelmotor M 002 geschaltet. Über Gr 2901, R 2803, Rs 3105 (11-10), Rs 3103 (8-7) und Rs 3105 (4-5) bekommt der Vorwickelmotor eine geregelte Wechsel-Spannung von 55 ... 35V~.

BREMSEN AUS VOR- ODER RÜCKLAUF

Während Vor- oder Rücklauf ist immer Rs 3103 angezogen über D 3106 und T 3102 zieht auch gleichzeitig Rs 3104 an.

Durch Druck auf die "Aus-Taste" S 3104 wird T 3101 gesperrt. Über D 3104, Rs 3103 (13-14) und Rs 3102 (8-7) fällt Rs 3103 ab. C 3102 entlädt sich über den Spannungsteiler R 3102, R 3103. Nach der von dieser Zeitkonstante vorgegebenen Zeit bringt T 3102 Rs 3104 zum Abfallen.

Das Abfallen von Rs 3103 bewirkt, daß Rs 3103 (5-4) öffnet und die Umspulspannung von 220 V~ vom ziehenden Wickelmotor trennt, daß Rs 3103 (6-7) über den Bremswiderstand R 2802 und Rs 3104 (11-12) Bremsspannung an den gezogenen Motor legt, daß durch Trennen von Rs 3103 (11-10) der Bremslüftmagnet Km 002 entregt wird und die mechanischen Bremsen einfallen.

Fällt Rs 3104 ab, so wird durch Öffnen von Rs 3104 (11-12) die Bremsspannung vom gezogenen Motor getrennt und durch Öffnen von Rs 3104 (3-4) Rs 3105 zum Abfall gebracht.

Blatt Nr.: 3
BANDZUGREGLUNG

Die Feder QQ versucht den Fühlhebel Q nach außen zu ziehen. Dabei wird die Blende(3) aus der Strecke zwischen Lampe (4)La 2901 und Photowiderstand (?)R 2906 herausgezogen.

Der Photowiderstand wird stärker belichtet. Dadurch wird sein Widerstandswert kleiner. R 2906 liegt zwischen Kollektor und Basis von T 2901 und steuert diesen stärker durch.

T 2901 liegt im Gleichstromzweig eines Brückengleichrichters Gr 2901. Mit T 2901 wird der Wechselstromwiderstand von Gr 2901 niedriger. Der Strom über M 003 wird größer, ebenso das abgegebene Moment.

Wird der Fühlhebel andererseits durch zu starken Bandzug nach innen gezogen, so läuft der oben beschriebene Vorgang in umgekehrter Richtung ab. Der Wert des vom Motor M 003 abgegebenen Moments wird dann niedriger geregelt.

PAUSE

Die Taste "Pause" S 3106 ist so angeordnet, daß sie nur dann betätigt werden kann, wenn sich die Andruckrolle an der Tonwelle befindet, d.h. während Aufnahme- und Wiedergabebetrieb. Die Pausentaste betätigt den "Aufnahmecomputer" wenn die Computertaste gedrückt ist.

TON-MOTOR

Über die Kontakte S 3001 (16, 17, 18), S 3002 (4, 5, 6, 10, II, 12) und S 3003 (16, 17, 18) wird die Tonmotorschaltung so verriegelt, daß bei Drücken keiner oder mehrerer Tasten die +24V - Versorgungsspannung unterbrochen wird. Damit werden Fehlbedienungen unmöglich gemacht.

KOMMUTIERUNG

Der Motor M 001 besteht aus einem zweipolig radial permanent magnetisierten Läufer (korrekt ist das der Rotor) und einem aus vier um je 90 Grad versetzten Spulen gebildeten Ständer (korrekt ist das der Stator). Außerdem sind in dem Ständer zwei Hallgeneratoren um 90 versetzt angeordnet. Im Betrieb steuern diese Hallgeneratoren über die Transistoren T 3001 . . . T 3004 die vier Ständerspulen so, daß ein rundes Drehfeld entsteht, dem die Pole des Läufers folgen. Die Drehrichtung ist durch die mechanische Anordnung der Hallgeneratoren eindeutig festgelegt.

DREHZAHLREGLUNG

Durch die Drehbewegung werden in den gerade nicht angesteuerten Spulen des Ständers (des Stators) nach dem Induktionsgesetz der Drehzahl proportionale Spannungen erzeugt. Diese Teilspannungen werden durch die Dioden D 3001 . . . D 3004 zu einer Tachospannung addiert. Über eine Diodenschaltung D 3005 . . . D 3007 wird eine Referenzspannung erzeugt. Tacho- und Referenzspannung werden verglichen. Die Differenz wird auf einen Regelverstärker bestehend aus T 3006 und T 3005 gegeben. Der Emitterstrom von T 3005 fließt als Steuerstrom über die Hallgeneratoren im Ständer (Stator) des Motors.

Bei steigender Drehzahl steigt auch die Tachospannung. Der Regelverstärker steuert den Strom über die Hallgeneratoren kleiner. Dadurch werden die Transistoren T 3001 . . . T 3004 weniger stark angesteuert. Der Strom durch die Wicklungen des Motors und damit die Drehzahl sinken. Bei abfallender Drehzahl läuft der Vorgang umgekehrt ab. Als Folge stellt sich eine konstante Drehzahl ein.

Durch das elektronisch stabilisierte Netzteil und durch geeignete Temperaturkompensation der Halbleiterelemente (D 3005 ... D 3007) in der Referenzschaltung ist die Drehzahlkonstanz weitgehend unabhängig von Spannungs- und Temperaturschwankungen.

Mit R 3015 wird die Drehzahl auf den Sollwert eingestellt. Die Widerstände R 3010 . . . R 3014 sind auf ??% toleriert, so daß die Drehzahlabweichungen der einzelnen Geschwindigkeiten zueinander innerhalb dieser Grenzen liegen. Mit R 3006 werden die Toleranzen der Hallgeneratoren untereinander ausgeglichen. Damit wird für einen runden Lauf gesorgt.

ELEKTRONIK

Die Elektronik wurde in funktionell zusammengehörige Baugruppen aufgegliedert.

  • Anmerkung : Das funktioniert leider nur im Schlatbild, auf der Platine ist es ein ziemliches Durcheinander.


Der ausschwenkbar angeordnete Relaisbaustein enthält das elektronisch gesicherte Regelnetzteil, die Laufwerksteuerung, die Bandzugregelungen und den Oszillator.

Die Motorplatte enthält die Elektronik für den Tonmotor mit Geschwindigkeitsumschaltung und Vormagnetisierungs- Stromeinstellung. Die (große lange) NF-Platte enthält alle linearen und entzerrenden Verstärker, die erforderliche Umschalteinrichtung und die Tastatur für die Laufwerksteuerung.

NF-Platte und Motorplatte (Anmerkung : die ist huckepack oben drauf) sind über einen Rahmen zum NF-Baustein zusammengefaßt, der sich schon durch Lösen zweier Schrauben demontieren läßt.

Anmerkung : Dieser Rahmen kann zwar demontiert werden, kann dan ber nicht mehr eingeschaltet betrieben werden. Die Steckverbinder müssen nämlich gelöst werden.

Bestandteil dieses Bausteins sind ferner alle Ein- und Ausgangsbuchsen, die Eingangswahlschalter, die Aussteuerungs- und Kopfhörerpotentiometer und die Aussteuerungsinstrumente .
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Blatt Nr.: 4
NETZTEIL

Durch Parallel- und Reihenschaltung der 3 Primärwicklungen des Netztransformators Tr 801 ist das Gerät auf 110V~, 130V~, 220V~ und 240V~ umschaltbar.

  • Anmerkung : Ab 1993 haben wir hier in Europa 230 Volt und darum sollte der Drehschalter unbedingt auf 240 Volt gedreht werden, bei allen Geräten, nicht nur bei BRAUN.


Die Sekundärseite beinhaltet ebenfalls drei Wicklungen, von denen eine der Gleichspannungsversorgung und die anderen beiden der Wechselspannungsversorgung der Wickelmotoren dienen.

Die von Gr 801 und C 801 erzeugte pulsierende Gleichspannung wird durch T 801 auf 24V= stabilisiert. T 801 wird durch einen Regelverstärker bestehend aus T 804 und T 802 angesteuert. Im Emitter von T 804 wird von D 801 eine Referenzspannung erzeugt, die an der Basis mit dem über R 806 . . . R 808 heruntergeteilten Istwert der Gleichspannung verglichen wird.

Treten von den mittels R 807 eingestellten +24V= Abweichungen auf, so werden diese ausgeregelt.

  • Anmerkung : Bei 230 Volt Netzspannung kommen dort etwa 36 Volt= vom Gleichrichter an. Das sind genügend Regel-Reserven bis zu den 24V=.


Der vom Strom an R 804 erzeugte Spannungsabfall steuert T 803. Steigt der Strom über einen bestimmten Wert, so wird das Potential der Basis von T 802 gegen OV gezogen. Damit wird der Strom begrenzt und die Halbleiterschaltung auch bei direktem Kurzschluß vor Beschädigung geschützt.
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NF-VERSTÄRKER

Wegen der Gleichheit der Kanäle wird im folgenden nur der linke Kanal, Spur I, beschrieben.

EINGANGSVERSTÄRKER

Das Mikrofonsignal (von der Mikrofonbchse) gelangt über C 1501 auf einen zweistufigen linearen Gleichspannungsverstärker, der aus T 1501 und T 1502 gebildet wird. Über den Eingangswahlschalter (das ist eine einzelne Taste je Kanal) S 1501 wird entweder das Mikrofonsignal oder das Signal des Radio- oder Monitoreinganges auf C 1505 gegeben. T 1503 arbeitet in Emitterschaltung und verstärkt das Signal abhängig von der Stellung des Aussteuerungspotentiometers R 1517.

Ist das Potentiometer auf "maximale Verstärkung" gestellt, so liegt R 1516 wechselstrommäßig an Masse. Die Gegenkopplung von T 1503 ist dadurch minimal. Ist R 1517 auf "minimale Verstärkung" gestellt, so liegt praktisch der gesamte Potentiometerwiderstand in Reihe zu R 1516. Die Gegenkopplung von T 1503 ist dadurch maximal. Durch diese Schaltung werden für die Ubersteuerungsfestigkeit extrem gute Werte erzielt.

Über T 1504 und den dazugehörigen Spannungsteilern R 1522. . . R 1524 wird das Signal auf den Umschaltpegel von 100 mV verstärkt.

AUFSPRECHVERSTÄRKER

Von der Spurumschaltung gelangt das Signal auf R 2101, mit dem der Aufsprechstrom eingestellt wird. T 2101 und T 2102 sind gleichstromgekoppelt und verstärken das Signal auf den zur Magnetisierung des Bandes erforderlichen Pegel.

Die Tiefenvorentzerrung 3180us bewirkt C 2107 mit dem ohmschen Widerstand des Entzerrungsnetzwerkes. Die Höhenvorentzerrung wird einerseits vom Doppel-T-Glied bestehend aus R 2105 ... R 2108 und C 2103 ... C 2105 und andererseits durch das T-Glied bestehend aus R 2113 ... R 2115 und C 2111 bewirkt. Über die Stromlinearisierungswiderstände R 3201 und R 3202 und den Tiefpaß bestehend aus L 3201, L 3202, C 3201 und C 3202 gelangt das Signal zusammen mit dem Vormagnetisierungsstrom zum Aufsprechkopf.

Der Tiefpaß hat die Aufgaben, einmal zu verhindern, daß Anteile des Vormagnetisierungsstromes in den Aufsprechverstärker gelangen, zum anderen sollen bei Aufnahmen vom Stereo-Multiplex-Tuner die Pilotonoberwellen so unterdrückt werden, daß keine störenden Modulationen entstehen.

Mit R 2117 wird die Aussteuerungsanzeige Ms 2101 eingestellt. Das Signal wird von einem frequenzlinearen zweistufigen Gleichstromverstärker auf den erforderlichen Pegel verstärkt. Mit C 2114, D 2101, D 2102 und C 2116 wird eine Spitzenwertgleichrichtung gebildet, die durch den geringen Innenwiderstand des Verstärkers eine kurze Anstiegszeit und durch R 2127 eine relativ lange Abfallzeit für das Instrument bewirkt.

Blatt Nr.: 5
WIEDERGABEVERSTÄRKER

Vom Wiedergabekopf gelangt das Signal über C 3202 auf den gleichstromgekoppelten zweistufigen Verstärker, bestehend aus T 2301 und T 2302. Der Saugkreis an der Basis des ersten Transistors ist auf die Vormagnetisierungsfrequenz abgestimmt. C 2309 bewirkt zusammen mit dem Ohmschen Widerstand des Entzerrernetzwerkes den Omega-Gang. R 2314 setzt die Verstärkung bei tiefen Frequenzen so herab, daß die 3180us -Preemphasis ausgeglichen wird.

Die Spaltfunktion wird durch das Doppel-T-Glied, bestehend aus R 2305, R 2307, R 2308, R 2313 und C 2304 ... C 2306, ausgeglichen. Die verschiedenen Zeitkonstanten der hohen Frequenzen werden durch das T-Glied R 2315 . .. R 2318, C 2311 und C 2312 umgeschaltet. Der Wiedergabepegel wird mit R 2319 abgeglichen .

NF-ABSCHALTUNG

Der Wiedergabepegel wird zur Vermeidung von Schaltknacken während der Laufwerkfunktionen "Vorlauf", "Rücklauf" und "Aus" durch den niedrigen Drain-Source-Widerstand des Feldeffekttransistors T 3103 um ca. 40dB gedämpft. Die Drain-Source-Strecke wird, wenn Transistor T 3105 durchschaltet, sehr hochohmig und der Wiedergabepegel gelangt ungeschwächt zum Ausgangsverstärker.

T 3105 vergleicht über den Basisspannungsteiler R 3110 und R 3111 die Differenz der Spulenspannungen von Startrelais Rs 3102 und Hilfsrelais Rs 3104 mit der durch die Zenerdiode D 3110 stabilisierten Emitterspannung. C 3106 verzögert beim Erregen von Rs 3102 aus dem Stillstand das Durchschalten von T 3105 um ca. 0,1s.

Wird aus "Vorlauf" oder "Rücklauf" direkt "Start" betätigt, schaltet T 3105 erst dann durch, wenn die langsam abfallende Spulenspannung von Rs 3104 einen Wert von ca. 2V unterschreitet. Da die Abfallspannung von Rs 3104 wesentlich höher liegt, ergibt sich eine Einschaltverzögerung um ca. 0,2s. D 3111 schützt C 3106 vor Umpolung und D 3112 schützt T 3105 vor Überschreiten der Basis-Emitter-Sperrspannung.

AUSGANGSVERSTÄRKER

Der Ausgangsverstärker besteht mit T 1701 . . . T 1704 aus einem 3-stufigen, gleichstromgekoppelten Verstärker, T 1703 und T 1704 arbeiten im Gegentakt. Durch eine Gegenkopplung ist der Ausgang relativ niederohmig. Über R 1714 wird das Signal dem Verstärker-Ausgang zugeführt.

Über R 1716 und das Potentiometer R 1717 wird der Kopfhörer angeschlossen. R 1716 bewirkt, daß alle Kopfhörer im Impedanzbereich von 4 ... 2000 Ohm angeschlossen werden können.

"AUFNAHMECOMPUTER"
(was immer man heutzutage darunter verstehen mag)

Bei Aufnahme:
Nach Betätigen der Pausentaste entlädt sich C 4101 über R 4101, R 4102 und R 4103, mit T 4101, T 4102 folgt die Betriebsspannung des Oszillators, der damit langsam abklingt. Unterschreitet die Oszillatorbetriebsspannung etwa 0,7V, wird T 4103 stromlos, so daß T 4104 angesteuert wird und Rs 3106 anzieht. Damit werden Andruckmagnet, Bremslüftmagnet und Wickelmotore abgeschaltet.

Während der Pause lädt sich C 4103 auf und T 4105 wird durchgesteuert. Beim Ende der Pause, wenn die Pausentaste wieder betätigt wird, bekommen über D 3010 der Andruckmagnet und Bremslüftmagnet sofort Erregung, T 4103 wird durchgesteuert, T 4104 sperrt und Rs 3106 fällt ab, so daß Wickelmotore und Magnet wieder über die Kontakte von Rs 3106 versorgt werden. Da T 4103 leitet, entlädt sich jetzt C 4103. Nach Ablauf dieser Zeitkonstante lädt sich C 4101 langsam auf und die Versorgungsspannung des Oszillators steigt. Bei bereits laufendem Band wird also der Oszillator langsam hochgefahren.
(Anmerkung : Damit soll das Einschaltknacken beseitigt werden, daß von den Testern bemängelt wurde.)

Bei Wiedergabe:
Beim Betätigen der Pausentaste entlädt sich C 4101 über R 4104 schnell, so daß sofort T 4103 sperrt, T 4104 durchsteuert und Rs 3106 anzieht, Andruckmagnet, Bremslüftmagnet und Wickelmotore stromlos werden.

Am Ende der Pause verläuft der Vorgang wie bei Aufnahme, das Fehlen der Oszillatorsteuerspannung von der Relaisplatine verhindert, daß über die Darlington-Transistoren T 4101 und T 4102 eine Oszillatorspannung entsteht.
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Blatt Nr.: 6 und Blatt Nr.: 7
GRENZDATEN FÜR MESSZWECKE

HALBSPURGERÄT 19cm/s 9,5cm/s 4,75cm/s
ÜBERTRAGUNGSBEREICH (gemäß Toleranzschema DIN 45 500 Bl. 4 und DIN 45 511): 20-25000 Hz 20-15000 Hz 20-8000 Hz
TONHÖHENSCHWANKUNGEN (mit Bewertung der Schwankungsfrequenz nach DIN 45 507 gemessen): 0,05% 0,10% 0,3%
ÜBERSPRECHDÄMPFUNG BEI STEREOBETRIEB (ein Kanal zugestellt, an diesem gemessen, Bezugspegel am anderen Kanal gemäß DIN 45 521) 55dB 55dB 55dB
FREMDSPANNUNGSABSTAND (bezogen auf Vollaussteuerung nach DIN 45 405 2.2): 55dB 55dB 52dB
GERÄUSCHSPANNUNGSABSTAND (bezogen auf Vollaussteuerung mit Bewertung nach DIN 45 405 2.1): 60dB 60dB 57dB
LÖSCHDÄMPFUNG (für ein mit Vol iaussteuerung aufgenommenes Signal der Frequenz 1000 Hz): 70dB 70dB 70dB
VOLLAUSSTEUERUNG (gemessen bei 333 Hz, ist erreicht bei einem kubischen Klirrfaktor von): 3% 3% 3%
VIERTELSPURGERÄT 19cm/s 9,5cm/s 4,75cm/s
ÜBERTRAGUNGSBEREICH (gemäß Toleranzschema DIN 45 500 Bl. 4 und DIN 45 511): 20-25000 Hz 20-15000 Hz 20-8000 Hz
TONHÖHENSCHWANKUNGEN (mit Bewertung der Schwankungsfrequenz nach DIN 45 507 gemessen): 0,05 % 0,10 % 0,3 %
ÜBERSPRECHDÄMPFUNG BEI STEREOBETRIEB (ein Kanal zugestellt, an diesem gemessen, Bezugspegel am anderen Kanal gemäß DIN 45 521): 55 dB 55 dB 55 dB
FREMDSPANNUNGSABSTAND (bezogen auf Vollaussteuerung nach DIN 45 405 2.2): 51 dB 51 dB 48 dB
GERÄUSCHSPANNUNGSABSTAND (bezogen auf Vollaussteuerung mit Bewertung nach DIN 45 405 2.1): 56 dB 56 dB 53 dB
LÖSCHDÄMPFUNG (für ein mit Vollaussteuerung aufgenommenes Signal der Frequenz 1000 Hz): 70 dB 70 dB 70 dB
VOLLAUSSTEUERUNG (gemessen bei 333 Hz, ist erreicht bei einem kubischen Klirrfaktor von): 3 % 3 % 3 %

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Blatt Nr.: 8
ABGLEICHANLEITUNG ELEKTRISCHE EINSTELLUNGEN

Einstellen der Versorgungsspannung:
Netzspannungswahlschalter auf die am Abgleichplatz vorhandene Netzspannung einstellen. (Anmerkung bei uns immer auf 240 Volt) Gerät anschließen und einschalten.
Gleichspannungsmeßgerät mit - an Masse (Chassis) und + an Emitter T 801 anschließen.
Versorgungsspannung mit Trimmpotentiometer ?? (R 0807) auf 24 V einstellen.
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LAUFWERK
Bandendabschaltung

Am rechten Fühlhebel VII ist der Justierschieber VIII so einzustellen, daß der Fühlhebel von der Feder mit F = 9p ±2p gegen den Abschaltkontakt gezogen wird.
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Justage der Wickelmotorhöhe

Um einen einwandfreien Lauf des Tonbandes in die Spulenkörper sicherzustellen, können die Wickelmotoren durch Hinzulegen oder Herausnehmen von Distanzscheiben an den 4 Lagerbolzen (Motorbefestigung) auf die richtige Höhe justiert werden.

Zwischen Spulenteller 2206 003 und Tellerscheibe 2206 001 muß sich ein Distanzstern 2206 024 befinden .

Spannung an den Wickelmotoren

Gerät mit Abgleichzarge zur Vermeidung von Fremdlichteinstreuung auf die Fotowiderstände der Bandzugregelung abdecken. 2 Wechselspannungsmeßgeräte an Meßpunkt 2 (St 016) gemäß folgender Skizze anschließen.
Beide Fühlhebel auf Innenanschlag bringen und Taste "Start" drücken .
Spannung an Vl mit Trimmpotentiometer B (R 2804) auf 40V einstellen .
Spannung an Vr mit Trimmpotentiometer C (R 2904) auf 70 V einstellen .
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Schlupfeinstellung

Gerät mit Abgleichzarge abdecken. Tonhöhenschwankungsmesser an Meßpunkt 4 und 5 (Buchse "Verstärker") anschließen.
Volle 22 cm-Spule (TB 1025) auf linken Spulenteller, Leerspule 22 cm auf rechten Spulenteller legen. Geschwindigkeitstaste "19" drücken. Tasten "Start" und "Aufnahme" gleichzeitig drücken. Meßfrequenz 3150 Hz auf ca. 10m des Bandanfangs aufzeichnen und Schlupf am Tonhöhenschwankungsmesser auf 0 stellen. Bandspulen untereinander vertauschen, daß die vorhergehende Aufzeichnung auf dem Linken Spulenteller liegt. Taste "Wiedergabe" drücken.

Schlupf bei Wiedergabe mit Justierschieber an der Feder des linken Fühlhebels auf 0 stellen (Schlupf im - Bereich, Feder spannen, Schlupf im + Bereich, Feder entspannen). Gegebenenfalls Neuaufnahme und Abgleich wiederholen.
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Blatt Nr.: 9
Andruck der Gummirolle

Der Andruck der Gummirolle wird von der Kraft der Andruckfeder bestimmt. Das richtige Arbeiten der Feder ist durch das Loch I im Chassis zu beobachten. Bei Betätigung des Andruckmagneten muß der Mitnehmerbolzen II ca. 1mm von der rechten Seite des Langlochs frei gehen.

Justage erfolgt durch Verschieben des Andruckmagneten. Magnetbefestigungsschrauben eine halbe Umdrehung lösen. Mit Schraubenzieher durch viereckiges Loch III Magnet entsprechend verschieben. Festhalten und mit zweitem Schraubenzieher Schrauben festziehen. Durch mehrmaliges Schalten kontrollieren.
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Einstellen der Bremsen

Der Bremsvorgang erfolgt durch ein kombiniert elektromechanisches Bremssystem. Die Wirkung der elektrischen Bremsung ist in der Funktionsbeschreibung dargestellt. Der mechanische Teil besteht aus Bandumschlingungsbremsen, die als Stillstandbremsen wirken.

Justage: Verändern der Bremsfedereinhängung am Bremshebel IV oder Verschieben des Bremsbandbefestigungswinkels V.
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Einstellen der Pausentaste

Gummirolle muß bei gedrückter Pausentaste 1mm von der Tonwelle abheben. Zur Justage Gerät auf die linke Seite hochstellen, Rastwinkel auf Andruckarm VI lockern (2 Schrauben) und verschieben. Der Offnungsweg des Andruckarms wird durch den Schieber der Pausentaste, der durch das Loch im Rastwinkel greift, bestimmt.
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TONMOTOR
Symmetrierung

Röhrenvoltmeter an Meßpunkt 3 (R 3003) anschließen. Mit Trimmpotentiometer D (R 3006) auf Anzeigeminium einstellen.
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Geschwindigkeit

Frequenzzähler an Meßpunkt 4 und 5 (Buchse "Verstärker") anschließen. Geschwindigkeitstaste "19" drücken.
Testband mit aufgezeichneter Bandwellenlänge =60,5um (=3150 Hz bei V = 19,05cm/s) auflegen. Taste "Start" drücken. Anzeige am Zähler mit Trimmpotentiometer E (R 3015) auf 3150 Hz einstellen.

Sollte kein Testband mit 60,5um vorhanden sein, kann auch der Pegeltonteil eines DIN-Bezugsbandes 19H verwendet werden. Die Anzeige am Zähler beträgt dann bei richtigem Abgleich 1000 Hz. Es ist zu beachten, daß das Bezugsband 19H mit ± 0,3 % Frequenzgenauigkeit hergestellt ist!
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NF-ABGLEICH
Wiedergabe

Einstellen mit fertig justiertem Kopfträger.
Spaltsenkrechtstellung des Wiedergabekopfes

Die Spaltsenkrechtstellung wird am Wiedergabekopf begonnen. Die Buchse "Verstärker" muß an Meßpunkt 4 und 5 gebrückt werden. Hierzu wird das DIN-Bezugsband 19 H (Teil zur Spalteinstellung 10 kHz) aufgelegt. Durch Verstellen der hinteren, seitlich der Kopfachse angebrachten, Senkschraube M 2 x 16 wird, wie unter "Wiedergabepegel einstellen", das Maximum eingestellt. Danach ist die Taumelplatte durch gefühlvolles Andrehen des Gewindestiftes M 3 x 12 mechanisch festzulegen. Brücke über Meßpunkt 4 und 5 entfernen.

Wiedergabepegel einstellen
Pegelsteller R 3004 X und R 3005 Y voll aufdrehen. Röhrenvoltmeter an Meßpunkt 4 und 5 (Buchse "Verstärker") anschließen.

DIN-Bezugsband 19 H oder entsprechendes Testband auflegen. Geschwindigkeitstaste "19" drücken. Taste "Start" drücken.
Beim Abspielen des Pegeltonteils Ausgangsspannung für Spur 1 mit Trimmpotentiometer F (R 2319), für Spur 2 mit Trimmpotentiometer G (R 2419) auf 1V einstellen.
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O s z i I I a t o r

Frequenzzähler lose über 10 pF an Meßpunkt 6 (St 2303 Ws/Ws 059) ankoppeln. Rechten Fühlhebel auf Innenanschlag bringen. Spurwahltaste "1 + 2" (= Stereo) drücken. Geschwindigkeitstaste "19" drücken.
Beide Vormagnetisierungstrimmer für 19 cm/s L und M auf Mittelstellung drehen. Taste "Start" und "Aufnahme" gleichzeitig drücken. Oszillatorfrequenz mit Abgleichkern H der Oszillatorspule (L 3302) auf 110 kHz einstellen.

Blatt Nr.: 10
Ausgleichsspule

Meßbedingungen wie bei "Oszillator", jedoch abwechselndes Drücken der Tasten "1" oder "2". Oszillatorfrequenz mit Abgleichkern K der Ausgleichsspule (L 3205) wie bei "Oszillator" einstellen.

HF-Minimum
Wiedergabe Band und Tastenstellungen wie bei "Aufsprechpegel" , jedoch Taste "4,75" drücken. Taste "Start" und "Aufnahme" gleichzeitig drücken. Bei zugestellten Aussteuerungspegelstellern wird die restliche HF-Spannung am Meßpunkt 7 mit Abgleichkern T Saugkreisspule (L 2301), am Meßpunkt 8 mit Abgleichkern U Saugkreisspule (L 240I) auf Minimum abgeglichen.
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Aufnahme

Band TB I025 (Einstellen mit fertig justiertem Kopfträger).

Spaltsenkrechtstellung des Aufsprechkopfes
Das DIN-Bezugsband 9,5 ist gegen ein Tonband TB 1025 oder ähnliches auszutauschen. Das Einstellen des Aufsprechpegels wird wie folgt vorgenommen: Röhrenvoltmeter an Meßpunkt 7 und 8, Buchse "Monitor" anschließen. Der Tongenerator wird an die 1 und 3 "Verstärker" angeschlossen. Geschwindigkeitstaste 9,5 drücken, Taste "Start" und "Aufnahme" gleichzeitig drücken. Danach ist das Ausgangssignal des Tongenerators so zu wählen, daß bei einer Frequenz von 1 kHz am Röhrenvoltmeter ein Ausgangssignal von ca. 100 mV zur Verfügung steht. Nunmehr ist die Frequenz des Tongenerators auf 10 kHz bei unverändertem Pegel anzuheben. Durch Einstellen der hinteren rechten Senkschraube M2 x 16 über dem Aufsprechkopf wird das Maximum einjustiert.
Zur mechanischen Festlegung ist, wie beim Wiedergabekopf, der Gewindestift M3 x 12 gefühlvoll gegen die Taumelplatte zu schrauben.

Aufsprechpegel

Band TB 1025. Eingang "Verstärker" benutzen. Röhrenvoltmeter an Meßpunkt 7 und 8 (Buchse "Monitor") anschliessen. Spurwahltaste "1 + 2" drücken. Geschwindigkeitstaste "19" drücken . Taste "Start" und "Aufnahme" gleichzeitig drücken. Taste "Bandkontrolle" drücken.

Bei f = 1 kHz mit den Aussteuerungspegelstellern auf Rechtsanschlag gedreht mit dem Tongenerator eine Ausgangsspannung von 1V an beiden Kanälen einstellen. Danach Taste "Bandkontrolle" durch nochmaliges Drücken lösen.
Für Spur 1 an Trimmpotentiometer R (R 2101), für Spur 2 an Trimmpotentiometer S (R 2201) ebenfalls eine Ausgangsspannung von 1V einstellen.
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Einstellung der Vormagnetisierung

V = 19 cm/s .
Ausgangsspannung auf ca. 100mV bei 1 kHz mit den Aussteuerungspegelstellern einstellen. Für Spur 1 Trimmkondensator L (C 3010), für Spur 2 Trimmkondensator M (C 3011) auf minimale Kapazität stellen (Rotor ganz heraus). Tongenerator auf 17 kHz stellen und mit Trimmkondensator L (C 3010) für Spur I und mit Trimmkondensator M (C 3011) für Spur 2 auf 100mV einstellen.
Tongenerator zurück auf 1 kHz stellen und überprüfen, ob Pegel konstant auf 100 mV bleibt. Gegebenenfalls Einstellung wiederholen.

V = 9,5 cm/s .
Geschwindigkeitstaste 9,5 cm/s drücken. Ausgangsspannung ca. 100 mV bei f= 1 kHz einstellen. Tongenerator auf 12,5 kHz stellen und mit Trimmkondensator N (C 3012) für Spur I und Trimmkondensator O (C 3013) für Spur 2 100 mV einstellen .
Tongenerator zurück auf 1 kHz stellen und überprüfen, ob Pegel konstant auf 100 mV bleibt. Gegebenenfalls Einstellung wiederholen .

V = 4,75 cm/s.
Geschwindigkeitstaste 4,75 cm/s drücken. Ausgangsspannung 100 mV bei f = 1 kHz einstellen .
Tongenerator auf 6,3 kHz stellen und mit Trimmkondensator P (C 3014) für Spur I und Trimmkondensator Q (C 3015) für Spur 2 100 mV einstellen. Tongenerator zurück auf 1 kHz stellen und überprüfen, ob Pegel konstant auf 100 mV bleibt, gegebenenfalls Einstellung wiederholen.

Blatt Nr.: 11
Kontrolle des Aufsprechpegels

Geschwindigkeitstaste 19 cm/s drücken. Bei f = 1 kHz Aussteuerungssteiler auf Rechtsanschlag gedreht den Ausgangspegel von 1V kontrollieren, gegebenenfalls an Trimmpotentiometer R (R 2I0I) für Spur I und an Trimmpotentiometer S (R 220I) für Spur 2 nachstellen.

Frequenzgangkontrolle

Mit den eingestellten Arbeitspunkten sind die Frequenzgänge bei 19cm/s und 9,5cm/s bei einer Ausgangsspannung von 100mV, bei 4,75cm/s bei einer Ausgangsspannung von 30mV zu kontrollieren.

Abweichungen bei hohen Frequenzen können durch geringfügiges Verändern der einzelnen Vormagnetisierungsströme korrigiert werden. Die Frequenzgänge müssen innerhalb des Toleranzschemas nach DIN 45500 BI.4 bzw. DIN 455II liegen. Siehe Skizze.

Toleranzschema für Frequenzgang

V = 19 cm/s 20 Hz 30 Hz 16,5 kHz 25 kHz
V - 9,5 cm/s 20 Hz 30 Hz 10 kHz 15 kHz
V - 4,75 cm/s 20 Hz 30 Hz 5,3 kHz 8 kHz

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Instrumentenabgleich

Band und Tastenstellungen wie bei "Aufsprechpegel". Bei einer Ausgangsspannung von 1V bei f = 1 kHz wird der Zeiger des Aussteuerungsinstrumentes für Spur I mit Trimmpotentiometer V (R 2117), der Zeiger des Aussteuerungsinstrumentes für Spur 2 mit Trimmpotentiometer W (R 2217) auf "0dB" eingestellt.

Blatt Nr.: 12
MONTAGEHINWEISE Typ: TG 1020

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  • Anmerkung : Das Gerät ist sehr schwer und sollte erst mal liegend auf dem Tisch stehen. Für das spätere Aufstellen des Chassis sollte man jetzt bereits eine recht harte 2 wellige Wellpappe samt zweier ca 7mm dicker Hartholz-Unterlagen vorbereiten, damit das Chassis stabil steht und man es auf dem Tisch leichtund kratzfrei um die eigene Achse drehen kann.

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GEHÄUSEDEMONTAGE

Mit einer Nadel werden die zwei Abdeckkappen vom Kopfträger und nach Lösen der beiden Zylinderschrauben die Kopfträgerhaube entfernt, danach Gerät auf die Bedienungsseite legen, 4 Schrauben lösen, Bodenplatte abnehmen. Gerät umdrehen, auf die Füße stellen, 3 Drehknöpfe abziehen, 4 Kreuzschlitzschrauben lösen, Gehäuseoberteil senkrecht nach oben abheben. Beim Zusammenbau in umgekehrter Weise verfahren.
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AUSBAU DES NF-BAUSTEINS

Abschirmblech abschrauben, 2 Schrauben M4 lösen, NF-Baustein schräg nach oben herausheben, vor das Gerät legen. 5 Stecker von dem NF-Baustein abziehen, 4 Stecker von der Relaisplatte abziehen, NF-Baustein kann abgenommen werden.
Beim Einbau darauf achten, daß die Motorleiterplatte in die Nasen des Haltewinkels eingesetzt wird, sonst in umgekehrter Reihenfolge wie beim Ausbau verfahren.


Anmerkung : Dieser "Baustein" läßt sich so nur halb rausziehen, Die Steckverbinder müssen vorher von hinten auf der hinteren Rückseite abgezogen werden. Dann kann man das Gerät aber nicht mehr betreiben.
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AUSBAU DER RELAISPLATTE

Gerät auf die Rückseite (also senkrecht auf die UNterlag-Pappe) stellen, den einen Befestigungsbolzen lösen, Relaisplatte herausklappen. Nach Entfernen der zwei Schrauben am linken Chassisseitenteil und Lösen der Steckverbindungen kann die Relaisplatte herausgenommen werden. (Braucht man aber nur ganz selten. Der Gleichirichter sowie der 2500uF Siebkondensator kann auch so ausgelötet und ersetzt werden
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ANTRIEBSRIEMEN WECHSELN

Gerät auf die Rückseite stellen, Unterseite nach vorne, Relaisplatte herausklappen, Sechskant-Gewindebolzen mit Steckschlüssel abschrauben (auf Tel lerfedern achten), Lagerbügel abnehmen. Antriebsriemen vom Motorritzel abheben, dann von Schwungscheibe nehmen. Beim Auflegen des Riemens darauf achten, daß der Antriebsriemen in der Mitte des Motorritzels läuft.
Beim Zusammenbau auf richtiges Einsetzen der Tellerfedern achten .

TONMOTOR WECHSELN

Gerät auf die Füße stellen, Antriebsriemen von Riemenscheibe nehmen und um den Federeinhängebügel legen. 3 Schrauben abschrauben, Gerät nach hinten kippen. Stecker von der Kommutierungsplatte abziehen. Motor herausnehmen. Beim Zusammenbau erst den Motor von unten einsetzen, Motor mit einer Schraube leicht festschrauben, das Abschirmblech nicht vergessen. Gerät auf die Füße stellen, die 2 fehlenden Schrauben einschrauben, Antriebsriemen auflegen. Nach Einbau eines neuen Tonmotors ist ein elektrischer Abgleich, wie er auf Blatt 9 unter Tonmotor "Geschwindigkeit" beschrieben ist, vorzunehmen.

WICKELMOTOR WECHSELN

Mit einer Nadel 3 Abdeck-Kappen aus dem Spulenteller heben, darunterliegende Schrauben aufschrauben, Spulenteller vorsichtig abheben, Distanzstern entfernen.

Anmerkung : Unbedingt drauf achten, erst einen Motor tauschen, und dann, wenn nötig, nach dem Austausch den anderen Motor tauschen, um die Distanzscheiben nicht zu vertauschen.

Bei rechtem Wickelmotor Zählwerksriemen entfernen. Gerät auf Rückseite stellen, Anschlußdrähte ablöten, mit Steckschlüssel 4 Muttern abschrauben, Lötleiste entfernen. Motor unter Lüften der Bremse vorsichtig herausziehen. Beim Einsetzen des Wickelmotors ist besonders darauf zu achten, daß das Bremsband nicht beschädigt wird. Dies wird dadurch erreicht, daß mit einer Hand der Motor eingeschoben wird, während mit der anderen Hand die Bremse gelüftet wird, so daß das Bremsband frei geht. Nach dem Aufsetzen des Bandtellers muß die Höhe kontrolliert und eventuell korrigiert werden .
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ANDRUCKROLLE WECHSELN

Zum Wechseln der Andruckrolle Klappe öffnen, mit kleinem Schraubenzieher Benzingsicherung lösen. Andruckrolle abziehen. Bei Einsetzen einer neuen Rolle ist auf Leichtgängig-keit zu achten.

Blatt Nr.: 13
FÜHLSTIFT WECHSELN

Der Fühlstift kann mit einem Schraubenzieher herausgeschraubt werden. Auf Isoliernippel achten. Beim Einsetzen eines neuen Fühlstifts Isoliernippel nicht vergessen und richtig einsetzen (Ansatz in das Loch im Fühlhebel).

KOPFTRÄGER DEMONTIEREN

Mit einer Nadel werden die zwei Abdeckkappen vom Kopfträger und nach Lösen der beiden Zylinderschrauben die Kopfträgerhaube entfernt. Danach werden die beiden Zylinderschrauben M4 x 50 gelöst und der Kopfträger abgenommen.

DEMONTAGE DER KÖPFE

Die Anschlußdrähte des Kopfes werden von der Steckverbindung abgelötet. Der Kopf kann nach Lösen der Zylinderschrauben M2 x 18 von der Taumelplatte genommen werden.

MONTAGE DER KÖPFE

Beim Wiedereinsetzen des Kopfes ist darauf zu achten, daß der Zapfen in der Taumelplatte (Drehpunkt des Tonkopfes) in die entsprechende Bohrung des Kopfes eintaucht. Mit dem Federbügel und den Zylinderschrauben M2 x 18 wird der Kopf befestigt. Danach werden die Anschlußdrähte wieder an die Steckverbindung gelötet.

KOPFJUSTAGE

Die Senkrecht - und ungefähre Höhenstellung der Tonköpfe wird auf der Justagelehre vorgenommen. (Beim Wiedergabekopf wird die Feder ausgehängt und die Abschirm-Klappe entfernt.)

Dabei wird der Kopfträger mit den Zylinderschrauben M4 x 50 auf der Grundplatte befestigt und der Einstellwinkel so gegen die Spiegelfläche (in Spaltnähe) des Tonkopfes geschoben, daß, gegen eine Lichtquelle gesehen, ein feiner Spalt sichtbar wird. Der Lichtspalt muß gleichmäßig sein (Winkel und Kopfspiegel parallel) und die Winkelfläche muß sich genau zwischen unterer und oberer Einfräsung (Kopfhöhe) befinden. Zum Einstellen wird der Gewindestift M3 x 12, im Kopfträger über dem Tonkopf, gelöst.

Die Einstellung der Senkrecht- bzw. Höhenstellung wird mit der vorderen und der dahinter liegenden Senkschraube M2 x 13 und M2 x 16 vorgenommen. Nach dieser Einstellung wird die richtige Bandumschl ingung eingestellt. Hierzu wird die Spiegelfläche des Kopfes dünn mit Tuschierfarbe eingestrichen und der Kopfträger auf das Tonbandgerät geschraubt.

Danach wird ein Tonband im Wiedergabebetrieb laufen gelassen und nach Abnahme des Bandes der Kopf kontrolliert. Die vom Band umschlungenen Stellen werden an der weggeriebenen Tuschierfarbe sichtbar. Bei richtig justiertem Kopf liegt der Spalt genau in der Mitte der umschlungenen Fläche. (Es ist ratsam, mit einer Lupe zu kontrollieren). Sollte der Spalt nicht in der Mitte liegen, so kann der Kopf, nach Lockern der Befestigungsschraube M2 x 18, durch leichtes Verdrehen in die richtige Position gebracht werden. (Kontrolle durch Tuschieren und Laufenlassen des Bandes).

Danach sind die Zylinderschrauben M2 x 18 wieder festzuziehen und Kopf und Federbügel mit Sicherungslack zu sichern. Die eventuell entfernte Abschirmklappe ist mittels der dazugehörenden Feder wieder zu montieren.
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Blatt Nr.: 14
L A G E P L A N 1

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ABGLEICHPUNKTE
Blatt Nr.: 15
L A G E P L A N 2

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