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Zum Auffrischen und Schmunzeln . . .

. . . sind diese Museums-Seiten hier gedacht, denn viele wissen nicht mehr oder noch nicht, wie es damals angefangen hat und wie das wirklich funktioniert mit den Tonband- und den Magnetbandgeräten aus alter Zeit. Viele Bilder können Sie durch Anklicken vergrößern, auch dieses.

Nach vielen digitalen Versuchen kam SONY mit "DAT".

Viele hatten sich bereits vor 1987 an PCM/DAT ähnlichem "Digital Audio Tape" versucht, es gab mehrere "aufgemopfte" VHS Video Recorder z.B. von JVC, SONY und Panasonic mit urigen großen vorgeschalteten PCM Wandlern (PCM = Puls Code Modulation) und die gab es zu hauf. Doch das war alles "Knorz" im Vergleich zu dem wiederum neuen Sony DAT-Recorder mit dem 3,8mm "Digital Audio Tape" als Maßstab. (Auf die CD konnte man damals noch nicht selbst aufnehmen bzw. schreiben.)

Man muß es ihnen neidlos lassen, den SONY Entwicklern, sie waren wieder mal eine richtige Nasenlänge voraus. Alles Lästern über die kleinen schlitzäugigen Zwerge aus Japan mit ihren tausenden von Kameras auf fast allen europäischen Messen war Vergangenheit.
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Denn "sie" konnten "soetwas" nirgendwo ! "abkupfern" ....,

das ist übrigens ein Marketing Bild von B&O

. . . wie man es ihnen früher sarkastisch (oder neidisch ja fast bösartig) nachgesagt hatte, sie von SONY hatten etwas völlig Neues entwickelt.

Selbst den Amerikanern standen die Haare zu Berge, denn es war (offiziell) ein 4mm Band, keine Zoll oder Inches mehr, nein, ganz glatte 4mm (stimmt natürlich nicht ganz, es waren nur echte 3,8xx mm) - so die Werbung. Hatte schon das 8,00 mm Videoband etwa 2 Jahre zuvor den amerikanischen Patriotismus stark in Mitleidenschaft gezogen, das mit dem 4mm Band war der zweite Hammer oder jetzt der Nachschlag.

Die technische Qualität war absolut umwerfend. 20 bis 20.000 Hz mit ±0,1db Abweichung war bei weit über 98 dB Störspannungsabstand und weniger als 0,1% Klirrfaktor bei Vollaussteuerung von den Daten her schon nahezu unglaubwürdig. Der effektive Klang auf extrem hochwertigen HighEnd- Anlagen (wie bei dem Autor in der Hifi Höhle) schlug dem Fass den Boden aus.

Das reine vielmals belächelte Abkupfern war damit absolut vorbei. Sie hatten also eigene (hervorragende) Ideen, die Japaner und zwar super gute Ideen. Mit bewundernswerter Hartnäckigkeit wurden eigene Entwicklungen bzw. Kooperationen vorangetrieben wie 1982 die Compact Disc zusammen mit Philips oder jetzt 1987 diese DAT Technik.

Es war eine solch saubere beeindruckende Hifi-Qualiät, die selbst die bis dato etablierte CD Welt wieder mal erblassen ließ.

Der DTC 57 war nicht so berauschend, sah aber gut aus

DAT fing (preislich) ganz vorne (also von ganz unten) schon im edelsten High-End Hifi Bereich an. Mit Geringerem wollte man sich da bei Sony gar nicht begnügen. Linealgerade Frequenzgänge, von denen die AEG Pioniere 1935 noch nicht einmal geträumt hatten, nicht mehr messbare Klirrfaktoren unter unglaublichen 0,001%, eine Dynamik von deutlich über 90db, also völlig irre Qualitätsvorgaben wurden garantiert.

Der Autor hat in seinem Labor und Studio zwei (inzwischen 4) dieser unglaublichen Sony DTC-55ES DAT Recorder, die wirklich diese edlen Qualitäten bieten. Ein Teil der alten AEG-Tonbandler haben diese Anfänge im stolzen Alter von 80 Jahren (und mehr) noch staunend mitbekommen.

Rechts oben im Bild einer der optisch begeisternden (goldfarbenen) DAT Recorder von Sony
, der DTC-57ES. Über die wirklich hörbaren klanglichen Unterschiede zum Vorgänger DTC-55ES sowie dem Nachfolger DTC-59ES und anderen Modellen streiten sich die Experten.

Das so ziemlich letzte hochwertige DAT-Modell von Sony war der High-End Super-Edel-Spieler DTC-2000ES für ca. 4000.- Mark. Bis auf die Mechanik (für den Dauerbetrieb) war der 200ES von den Daten her (angeblich) sogar den teueren DAT Studiosystemen überlegen. Der Allerletzte DAT-Recorder war dann eine abgeschminkte Billigversion, der DTC-ZA5ES.
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Das Herz der Technik war die (Video-) Schrägspurtechnik.

Wenn man den analogen Hifi-Stereo Ton in digitale Signale "zerlegt" oder wandelt, kommen gewaltige Datenmengen zusammen. Die wollen auf das Magnetband übertragen werden. Also nutzte man das von der Farb-Video-Technik bekannte "Helical Scanning", also die schnell rotierende Trommel (mit den Magnetköpfen) am langsam vorbeilaufenden Band, wie bei VHS, nur alles um Dimensionen kleiner. Und es funktionierte, sogar heute noch. Die DAT Kassette war deutlich kleiner als die Philips CC und technologisch weiter entwickelt. Damit war natürlich auch die digitale DCC von Philips obsolet und wurde ein Flop.

Doch DAT war auch kein Welterfolg beschieden.

Bereits um 1990 flaute der Run auf die DAT Recorder wieder ab. Obwohl Sony noch weitere (noch weiter ausgereizte) DAT Recorder auf den Markt brachte, der inzwischen hoffähige Personal-Computer machte so Stück für Stück allen Audio Geräten das Leben schwer.

 

1994 kam der DTC 2000 von Sony, der Welt beste ?? oder der Welt letzter DAT Recorder, das war die Frage. Die anderen Firmen hatten sich von DAT schon lange (zumindest insgeheim und still und leise) verabschiedet und nur noch Alibi-Geräte im Katalog. Für die super guten digitalen Aufnahmen brauchte man das Magnetband inzwischen nicht mehr.

Willi Studer zu seinen Glanzzeiten
ein Sony DTC-57-ES

Willi Studer, das Audo Genie aus der Schweiz mit den 450 Kilo Tonband- Boliden hatte auf einer Messe Besuch von Akio Morita und hatte dann sein traumatischstes Erlebnis.

Unsere DTC-55ES im Studio und im Labor

Obwohl die DAT Technik schon lange zuende ist, haben wir immer noch solche Geräte im Einsatz. Die SONY Entwickler haben in ihre DAT Recorder nämlich Digital-Wandler vom Feinsten eingebaut und das hört man.

Anfänglich hatten wir den Ehrgeiz, die neuesten bzw. die zeitlich letzten DAT Geräte preiswert zu ergattern. Ich als Autor habe aber seit langem einen DTC-55ES in meinem Hifi-Geräte-Park und all die "Neuen" mussten sich gegen diesen Oldi behaupten.

Das stellte sich als recht schwer heraus, insbesondere die DTC-57 und DTC-59 klangen nicht nur nicht besser, wir im Team glaubten sogar deutliche Verschlechterungen wahr zu nehmen. Das Klangbild war irgendwie nicht mehr so klar, eher betrübt. Auch an anderen Ecken "schien" es uns zu fehlen.

Diese Vergleiche hatten wir dann auch mit mehreren Gästen hier im Studio nachvollzogen, ohne sie vorher in unser Ansinnen eingeweiht zu haben.

Werfen Sie einen Blick auf den SONY DTC-55 ES auf dieser Seite.


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